Zwei für immer

Autor: Andy Jones
übersetzt von Teja Schwaner, Iris Hansen

Buchcover

Beim ersten Lesen der kurzen Beschreibung auf der Rückseite des Buches denkt man erst mal an eine gewöhnliche Teenie-Geschichte à la „Ein Paar kommt frisch zusammen, sie wird versehentlich schwanger – ups! Wie geht’s weiter?!“ Normalerweise nichts, was mich ansprechen würde. Aber die Versprechung, dass es hier auch darum geht, wie ein Paar miteinander lebt und somit eventuell auch mal der ganz normale Alltag beschrieben werden könnte, das hat mich dann doch neugierig gemacht. Zudem ist das Buchcover wunderschön; „never jugde a book by its cover“, aber hier musste ich doch zugreifen.

Und so erfahren wir die Geschichte von Fisher (dem sympathisch Schusseligen) und Ivy (die etwas zurückhaltende Kühlere), die sich gerade mal ein paar Wochen kennen und sie dann schwanger wird – aus Versehen. Was mich nach den ersten Seiten total überrascht hat, die beiden sind um die 30, sie ist um die 40, also ganz und gar kein Teenie-Roman. Die Story plätschert am Anfang so dahin, die beiden hatten viel Sex und jetzt ist erst mal Feierabend, da Ivy sich ganz auf ihre Schwangerschaft konzentriert. Die beiden kennen sich noch kaum und doch verbindet sie schon etwas ganz besonderes, das ist in ihrem Umfeld (Freunde, Arbeitskollegen und Familie) nicht einfach zu erklären. Und eigentlich wissen die beiden noch gar nicht, ob sie sich lieben und „für immer“ zusammen bleiben wollen.

Doch bald zieht Fisher bei Ivy ein und die beiden kümmern sich liebevoll um das heranwachsende Leben in Ivys Bauch. Bald gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht, aber das soll hier nicht gespoilert werden ... lest es selbst.

Eine schöne, bodenständige Geschichte, die leider hin und wieder mit etwas betont „serien-ähnlichen“ Konversationen gestört wird. Zudem bleibt Ivys Charakter ziemlich platt, wir erfahren sehr wenig über sie, was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass aus Fishers Perspektive erzählt wird. Fisher ertränkt fast alle seine Probleme erst mal in Alkohol, was ich ziemlich nervig finde, da selten eine richtige Aussprache stattfindet. Im Buch steht bei der Autoreninfo auch, dass der Autor ein „richtiges Männerbuch“ schreiben wollte. Das schließt wohl alle derben Aussprüche und Alkoholtrinken mit ein. Aber im Ernst: Was heißt denn schon „Männerbuch“?

Ich mochte „Zwei für immer“ ganz gerne, der Schreibstil regt zum Weiterlesen an und das ganz normale partnerschaftliche Zusammenleben wird schön gezeigt. „Sich verlieben ist noch das Leichteste – was danach kommt, zählt.“

*Erschienen bei Aufbau Verlag*

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Autorin / Autor: mietzi8 - Stand: 19. September 2016