Oh du Stressige!

Studie: Bei vielen Menschen sinkt die Laune vor Weihnachten

Noch schnell 12 Geschenke besorgen, die Bude mal grundreinigen, eine Hausarbeit abgeben und 3 Klausuren schreiben? Ach ja, und eigentlich wollte man doch endlich mal Plätzchen backen und ein Weihnachtslied einstudieren? Und wie soll man eigentlich das Weihnachtsfest mit den Eltern, die Party bei den Freunden und den Besuch bei der Oma unter einen Hut bringen? PS: Wer soll das eigentlich alles bezahlen?

*Miese Laune rund um Weihnachten?*
Für viele Menschen ist die Vorweihnachtszeit angesichts dieser drängenden Fragen keineswegs besinnlich, sondern wird eher als belastend empfunden. Dies belegt eine Studie der Universität Göttingen, in der Umfragedaten zum Thema Weihnachten und subjektives Wohlbefinden ausgewertet wurden. Im Allgemeinen waren Umfrageteilnehmer_innen, die in der Weihnachtszeit befragt wurden, deutlich schlechter gestimmt und weniger zufrieden mit ihrem Leben als die Menschen, die zu anderen Zeiten im Jahr befragt worden waren. Christen, vor allem sehr gläubige, bilden hier jedoch eine Ausnahme.

*Christen handeln weniger konsumorientiert?*
Juniorprofessor Dr. Michael Mutz wertete umfangreiche Datenmengen aus elf europäischen Ländern christlicher Prägung aus, darunter Belgien, Estland, Deutschland, Ungarn, Irland, die Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und Großbritannien. Die Daten wurden aus zwei Umfragerunden im Rahmen der europäischen Sozialstudie European Social Survey zusammengetragen. Die Teilnehmenden wurden darüber befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Leben seien und wie sie ihren emotionalen Zustand beurteilen würden. „Christen, vor allem jene, die sich selbst als sehr religiös einstufen, sind in der Vorweihnachtsphase positiver eingestellt und zufriedener mit ihrem Leben“, so Prof. Mutz. Laut Prof. Mutz wird das Wohlbefinden bei Christen in dieser Phase weniger negativ beeinflusst als bei Nicht-Christen. Warum? Mutz glaubt, dass christliche Menschen in der Vorweihnachtszeit weniger materialistisch und konsumorientiert handelten und darum auch weniger Stress in dieser Zeit erlebten.

Wenn ihr dem Weihnachtsstress entgehen wollt, müsst ihr aber nicht unbedingt zum streng gläubigen Christen werden. Vermutlich würde es in den meisten Fällen schon reichen, statt dem Geschenkerundumschlag mal eine familiäres Wichteln zu vereinbaren. Davon abgesehen ist es ganz sicher nicht allein der Konsumterror, der die Menschen stresst, sondern es sind auch die (ganz christlichen) Erwartungen, die viele  an das Fest der Liebe haben: nicht streiten, alle Verwandten treffen, alle zufriedenstellen. Auch das bietet jede Menge Stoff für Konflikte ;-).

Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Applied Research in Quality of Life erschienen.

Quelle

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Autorin / Autor: Pressemitteilung idw-online/ Redaktion - Stand: 8. Dezember 2015