Für all diejenigen, die nach der Schule einen Ausbildungsplatz suchen, steht die Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl schon viel früher auf der Tagesordnung als für Abiturient_innen. Wie aber treffen junge Männer und Frauen die richtige Entscheidung? Wie eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt, sind es zum einen Erfahrungen aus Berufspraktika, aber auch vor allem persönliche Kontakte, die Jugendlichen die Suche nach einem Ausbildungsplatz erleichtern. Dabei greifen sie auf die Unterstützung durch Berufsberater_innen, Eltern und Verwandte zurück.

Laut der Analyse werden junge Männer und junge Frauen auf ähnliche Weise auf ihren Ausbildungsplatz aufmerksam, allerdings zeigen sich Unterschiede in der Reihenfolge. Während junge Männern sich vorwiegend über ein Praktikum orientieren, wählen junge Frauen am ehesten den Weg über die Berufsberatung. Beide nutzen aber nach wie vor die Unterstützung durch Bezugspersonen, wie zum Beispiel Freunde oder Bekannte.

Bei der Wahl der Informationswege zeigt sich, dass die Höhe des Schulabschlusses einen großen Einfluss hat: Je höher der Schulabschluss ist, desto häufiger informieren sich Ausbildungswillige über die Internetseiten der Bundesanstalt für Arbeit oder der Ausbildungsbetriebe. Absolvent_innen mit einem niedrigeren Schulabschluss gelangten dagegen deutlich häufiger durch ein Praktikum an ihre Ausbildungsstelle. So war ein Betriebspraktikum für 37 % der Jugendlichen mit maximal Hauptschulabschluss, aber nur für 13 % bei denjenigen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife ausschlaggebend für den Erfolg bei der Ausbildungsplatzsuche.

Die Ergebnisse einer Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) entstanden auf der Grundlage einer 2014 erfolgten Befragung von Jugendlichen, die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Ausbildungsplatzbewerber und -bewerberinnen registriert waren (BA/BIBB-Bewerberbefragung 2014).