Geplanter Spaß macht weniger Spaß
Studie: Wer seine Freizeitaktivitäten terminiert, kann diese weniger genießen
Morgen Kino mit Freunden, übermorgen gemeinsames Kuchen-Backen, am Wochenende Shoppen und vielleicht mal das angefangene Buch zu Ende lesen. Terminkalender und To-Do-Listen sind für Arztbesuche und andere wichtige Pflichttermine ganz hilfreich. Wenn es allerdings um die Freizeitgestaltung geht, sollte man sich überlegen, ob hier Einträge im Kalender, Erinnerungen im Smartphone und To-Do-Listen sinnvoll sind. Die Freizeit allzu genau zu planen, kann nämlich ganz schön den Spaß an den Dingen verderben, die man eigentlich gerne macht. Das bestätigt eine aktuelle Untersuchung der Washington University in St. Louis.
In insgesamt 13 Studien haben Gabriela Tonietto und Selin Malkoc untersucht, wie sich die Freizeitplanung darauf auswirkt, wie wir diese Ereignisse erleben und bewerten. Die Auswertung hat gezeigt: es kann nach hinten losgehen, wenn man seine freie Zeit zu sehr plant. Wenn wir aus dem Treffen mit den Freunden einen Termin machen, unseren Kurzurlaub durchorganisieren und unseren Freizeitaktivitäten eine Uhrzeit zuweisen, dann wir aus dem Spaß schnell eine Pflicht. Die Vorfreude und auch das Vergnügen an der Aktivität selbst leiden, wie Tonietto und Malkoc sagen.
Um dem zu entgehen, raten sie dazu, Kompromisse einzugehen und Freizeitaktivitäten wenn möglich nur noch grob zu planen. So könne man beispielsweise den Tag festlegen, die Uhrzeit allerdings zunächst offen lassen. Dann bleibt noch Raum für Spontanität und es stellt sich nicht so schnell das Gefühl ein, pünktlich etwas tun zu müssen. Im Terminkalender könnte dann stehen "Shoppen am Nachmittag" statt "Shoppen um 16 Uhr".
Beides hat also seine Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite helfen uns Terminpläne und To-Do-Listen, uns zu strukturieren und die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, auch wirklich zu erledigen. Auf der anderen Seite laufen wir Gefahr, terminierte Freizeitaktivitäten nicht richtig genießen zu können. Wir ihr die richtige Balance findet, müsst ihr aber wohl selbst herausfinden ;-).
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 15. März 2016