Der Roman „Brüder für immer“ spielt in der Zwischenkriegszeit und handelt von den Brüdern Quentin und Julian, die in einer sehr kreativen, weltoffenen, exzentrischen Künstlerfamilie aufwachsen. Ihre Eltern sind Mitglieder der bekannten Blomburrry Gruppe, arbeiten als Künstler und leben ihr Leben nach eigenen Normen und Moral.

Die Brüder Quentin und Julian sind gleichzeitig beste Freunde und Quentin sieht Julian, den großen Bruder, als sein großes Vorbild. Umso mehr schockt es ihn, als sich Julian nach einem Familienstreit freiwillig meldet, um im spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen. So beschließt Quentin, ein Buch über ihre gemeinsame Zeit zu schreiben und dieses Buch ist „Brüder für immer“.

Da der Ich-Erzähler im Roman ja der junge Quentin ist, ist das Buch sehr kindlich und mit naiven Weltanschauungen verfasst. Das ist dem Autor sehr gut gelungen, denn es wirkt sehr authentisch. Fast so, als würde einem Quentin gegenüber sitzen und die Geschichte wirklich erzählen.
Sehr gut finde ich auch, dass der Autor einen Roman geschaffen hat, der Platz für politische Geschehnisse hat – diese werden aber  aus einer anderen Perspektive, nämlich aus der der Familie Bell und aus der von Kindern/Jugendlichen zur damaligen Zeit geschildert, was dazu anregt, mal selbst die Perspektive zu wechseln und über den eigenen Horizont zu blicken.

Das größte Manko an „Brüder für immer“ ist meiner Meinung nach, dass der Roman etwas Zeit braucht, um in Fahrt zu kommen und einen zu fesseln. Das liegt besonders daran, dass zu Beginn zu viel Familiengeschichte erzählt wird. Diese hätte man kürzer fassen können und sich dafür länger dem spannenderen Teil widmen können, indem Julian beschließt in den Krieg zu ziehen.

Das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern Julian und Quentin ist aber trotzdem, und wahrscheinlich genau deshalb, so außergewöhnlich liebevoll und familiär, dass man die beiden einfach mögen muss.

*Erschienen bei mixtvision*