Der Lord ohne Namen

Autorin: Linda Buckley-Archer

Peter hat Geburtstag und sein Vater hat ihm versprochen den Tag mit ihm zu verbringen, doch wie immer muss er letzten Endes doch arbeiten. Magrit, ihr Aupair-Mädchen, versucht ihn zu trösten und der Vater fährt die beiden nach Derbyshire auf den Bauernhof der Familie Dyer. Peter fährt nach seiner Ankunft dort zusammen mit Mr. Dyer und dessen Tochter Kate zum dessen Forschungslabor. Dort führt Kate Peter die neueste Erfindung ihres Vaters vor. Als ihr Hund Molly jedoch wie von einer Furie besessen wegläuft, folgen Kate und Peter dem Hund und plötzlich wird Peter von einem Licht geblendet und er wird ohnmächtig.

Als er wieder erwacht findet er sich auf einer Wiese am Rande eines Waldes wieder und es beugt sich ein Mann über ihn und Kate mit einer halbmondförmigen Narbe. Er nimmt die Erfindung von Mr. Dyer und ein paar von Kates Haaren mit sich. Er sagt Peter, dass er in London im Black Lion auf ihn warten würde, damit er sich die Maschine zu einem angemessenen Preis zurückkaufen könne. Kurz darauf wird es dunkel und die beiden Kinder flüchten in den Wald, weil sie Wolfsgeheul gehört haben und schlafen dort erschöpft ein.

Am nächsten Morgen macht Peter bei der schlafenden Kate eine Beobachtung: Ihre Konturen verschwimmen, doch als Peter sie aufweckt sind sie wieder vollkommen klar. Kate konnte während diesem kurzen Moment auch ihre Familie auf dem Bauernhof sehen. Dadurch erfährt der Leser, dass Peters Eltern verständigt wurden und alle nach den Kindern suchen.

Kate und Peter kommen zu dem Entschluss ein Telefon zu suchen um zuhause anzurufen. Auf dem Weg treffen sie auf den Mann Gideon, der ihnen erklärt, dass sie sich im Jahr 1763 befinden und der Mann mit der Narbe, der Teermann, auf der Jagd nach Gideon war. Nach anfänglichem Zögern glaubt Gideon die Geschichte der Kinder und bringt sie zu Mrs. Byng. Von dort aus fahren sich nach London um den Teermann zu finden und nachhause zurück zu kehren. Sie finden sich während des Buches in einigen brenzligen Situationen wieder, doch Gideon hilft ihnen immer wieder aus der Patsche. Außerdem tauchen sie immer wieder auf dem Hof der Dyers auf, als Geister. Die Polizei steht vor einem Rätsel, doch die Wissenschaftler des NASA-Projekts, das die Kinder in diese Situation gebracht hat, begreifen langsam was mit den Kindern geschehen sein könnte. Können sie den Kindern helfen? Oder schaffen die es am Ende doch die Maschine zurückzubekommen? Das verrate ich jetzt natürlich nicht, denn das Buch solltet ihr selbst lesen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Meine Meinung:

Dieser 1. Teil der Fantasy-Triologie ist sehr spannend und an einigen Stellen auch ziemlich gruselig, aber man erfährt auch sehr viel über die Lebensumstände im 18. Jahrhundert und kann sich leicht in die Lage von Kate und Peter versetzen. Hilfreich ist dabei auch die einfache Sprache. Die Kapitel sind sehr kurz, daher fand ich es nicht so toll, dass am Anfang der Kapitel die Nummer und dann in einem Satz der kurze Inhalt zusammengefasst wurde . Zum Beispiel: „Kapitel Zwölf: Ein Krähenparlament. Worin Kriminalinspektor Wheeler durch ein Foto beunruhigt wird, Kate mit einem berühmten Wissenschaftler spricht und Peter etwas Unerhörtes sieht.“ Dadurch weiß man fast sofort was passiert und wenn man nur diese Sätze lesen würde, würde man auch die grobe Handlung kennen.

Besonders interessant ist die Figur Gideon. Immer wenn die Handlung ins Stocken gerät, treibt er sie wieder voran. Ein weiterer Kritikpunkt ist jedoch der Titel. Es wird im gesamten Roman kein ominöser Lord ohne Namen genannt und hat nicht wirklich etwas mit der Handlung des Buches zu tun. Der Originaltitel „Gideon, the Cutpurse“ passt viel besser, da der Roman zwar mit Kate und Peter beginnt, später geht es jedoch viel mehr um Gideon. Aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass dieses Buch superschön und auf jeden Fall weiter zu empfehlen ist. Man sollte nur dem Titel und den Kapitelunterschriften nicht zuviel Beachtung schenken!

Das Buch ist bei Ravensburger erschienen.

Autorin / Autor: naniena - Stand: 13. Mai 2008