Frauen am Schalthebel
Ein neues Sachbuch zeigt Top-Karrieren von Frauen in Industrie, Finanzen und Wissenschaft auf. Das Buch macht Mut, diesen Werdegängen nachzueifern und gleichzeitig mehr Vielfalt in deutschen Unternehmen einzufordern.
Noch immer werden die großen Unternehmen in Deutschland hauptsächlich von Männern geführt. 94% der Vorstandsposten in den TOP 200 Unternehmen lagen 2016 in der Hand von Männern.
Dennoch nimmt der Anteil von Frauen in Führungspositionen zu, sie sind nur weniger sichtbar. Ein Grund für die Autorin Karin Bäck im Buch "Frauen am Schalthebel" internationale Top-Karrieren von Frauen in Industrie, Finanzen und Wissenschaft aufzuzeigen. Sie möchte mit den Role Models einen positiven Impuls setzen, damit auch in Deutschland mehr Frauen die Schalthebel erobern.
International sieht dies schon anders aus:
In US-amerikanischen und australischen Konzernen sind 42% der Chefs (CEOs) Frauen. Hier hat Vielfalt offenbar einen höheren Stellenwert als in Deutschland, dies belegen auch zahlreiche Awards, Events und spezielle Karriere-Netzwerke. Insbesondere der Autokonzern Ford kann mit vielen weiblichen Top-Führungskräften aufwarten. Birgit Behrend beispielsweise, die im Buch vorgestellt wird, kam 1978 als kaufmännische Auszubildende zu Ford nach Köln und stieg über mehrere Karrierestufen 2013 zur weltweiten Chefeinkäuferin bei Ford auf.
Karin Bäck betreibt seit vielen Jahren das Wissens- und Informationsportal "Career-women". In diesem Rahmen hat sie viele Frauen mit Top-Karrieren interviewt und kennengelernt. Aus diesem reichhaltigen Wissens- und Erfahrungsschatz speist sich das Buch. Die Beispiele der Elite-Frauen laden dazu ein, einfach mal durchzublättern, Ideen aufzugreifen und sich anregen zu lassen.
Fazit von Karin Bäck: "In Deutschland sieht die Bilanz immer noch mager aus. Und das in einem Land, das hervorragend ausgebildete Frauen hat und eine Industrie- und Hochschullandschaft, in der mehr weibliche Führungskräfte eine Bereicherung – eine win-win-position - wären."
Ich war sehr überrascht, wie viele Frauen es international im Top-Management gibt. Die Porträts der Frauen sind sehr inspirierend und zeigen auf, wie vielfältig Karrierewege - jenseits der üblichen Rollenklischees - verlaufen können. Eines wird deutlich: Frauen können auch Top-Wirtschaft!
Autorin / Autor: Ulrike Schmidt - Stand: 7. Juni 2017