Frauensport - Teil 2

Fahrradfahren ist gefährlich - für Frauen

Warnungen vor´m Fahrradfahren

Erst ca. 15 Jahre nach dem ersten kurbelbetriebenen Zweirad wagten die Frauen sich damit auf die Straßen, aber vor Beschimpfungen wurden sie auch dieses Mal nicht verschont. Natürlich fanden die Männer damals auch einen Grund, um dies den Frauen zu verbieten. Die <<Deutsche Medizinische Wochenschrift>> aus dem Jahre 1896 behauptete, dass <<kaum eine Gelegenheit zu vielfacher und unauffälliger Masturbation (Selbstbefriedigung) so geeignet ist, wie sie beim Radfahren sich darbietet.>> Um solchen gefährlichen Neigungen vorzubeugen, entwickelte man einen extra flachen Sattel. Aber trotz dieser Schwierigkeiten, setzten die Frauen ihren Siegeszug beim Radfahrsport durch, zwar mussten sie sich entweder mit ihren unvorteilhaften Röcken rumschlagen oder sich mit Pluderhosen dem Gespött der Leute aussetzen, aber als Queen Victoria ihren zwei Enkelinnen Fahrräder schenkte, stieg die Zahl der radelnden Damen sprunghaft an.

Olympia

Es war aber noch ein weiter Weg bis dieser Frauensport bei Olympia angesehen wurde. Als 1896 die ersten neuzeitlichen Olympischen Spiele stattfanden, nahmen keine Frauen teil, erst 1928 wurden die ersten Frauensportarten zugelassen. (1996 waren ca. ein Drittel der Teilnehmenden Frauen, aber die Tendenz ist steigend). Deutschland war aber auch nicht viel besser, erst 1990 ließ die Leichtathletik Stabhochsprung als Wettkampfdisziplin für Frauen zu, und die Trutzburg der Männer war natürlich der Fußball, bis 1970 war Frauenfußball ausdrücklich verboten .

Was sich getan hat

Erstmals wurde im April 1980 von der Sportministerkonferenz die Notwendigkeit der Gleichberechtigung gesehen, und sie versuchten die Frauen und Mädchen dazu zu bewegen, sich Sportorganisationen anzuschließen. Es wurden frauenspezifische Sportangebote entwickelt,  Öffentlichkeitsarbeit gemacht und Sportzentren eingerichtet. Dadurch sollte der Anteil der weiblichen Mitglieder angehoben werden. Außerdem haben die Erarbeitung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Durchführung von Workshops und die Analyse der unterschiedlichen Erwartungshaltungen von Männern und Frauen bewirkt, dass die Problematik in der gesamten Bevölkerung und in den Sportvereinen und –verbänden erkannt wurde.

Autorin / Autor: tanja7429 - Stand: 15. Januar 2003