Elben

Schön und schaurig wie Morgen und Nacht...

Schön und schaurig wie Morgen und Nacht,
Prächtig wie Meer und Sonne und Schnee auf allen Bergen!
Entsetzlich wie Donner und Blitz.
Stärker als die Grundfesten der Erde
verträumter als Mond und Sterne.
Leiser als das Lied des Baches,
verzauberter als das Wiegen der Äste in der zarten Luft.
Schöner als die Bäume im goldenen Wald!
Dunkler und geheimnisvoller als die Nacht.

Ihre Haut frischer und schöner als der Morgen;
Ihre Augen grüner und blauer als das Meer in dem sie schwimmen und auch
grüner als das Gras in dem sie laufen.
Ihre lieder sinnlicher als die unseren,
ihre Stimmer heller und schöner als der Vögel Gesang.
Ihre Kleider aus Gold und Silber,
deren Schein so hell wie tausend Sterne in der dunklen Nacht.
Doch ein schwarzer Schatten lastet auf ihnen,
dunkler als die Nacht es jemals sein wird;
grausamer als es zu scheinen mag.
Doch ihre helle Laune, ihr helles Lachen lassen sie sich nicht nehmen,
ihren zarten Tanz nicht stehlen,
und ihre Lieder nicht verklingen.
Denn diese lassen sie leben, und niemals verschwinden,
an eine fernen Ort, der ihrer nicht würdig.
Wie die Nächte, die sie so fürchten, denn sie sind mondlos
und voller Trauer an ihren König,
der ihnen genommen;
in den Tod gerissen,
von Schatten und Dunkelheit verschlungen,
welche ihnen nicht würdig,
denn diese waren es, die die Welt der Zauber und Wunder verdunkelten.
Und nur einer dieser Wesen der Magie trägt einen Ring, den Ring der Macht,
der König selbst.
Denn nur dieser Ring ist ihnen geblieben,
bis eines Tages jemand kommt, von Würde, der ihn nimmt.
In ihrem Land verweilt, es regiert, mit Güte und Macht,
wie es einst der König selbst tat.
Denn nur mit ihm kommt die längst vergessene Hoffnung wieder,
doch wenn jener kommt,
wer wird dieser jemand sein?

Autorin / Autor: NellySue - Stand: 11. Dezember 2002