Nicht immer nur die anderen!
Wenn man zuviel hilft...
Meine Mutter und ich sehen uns nicht ähnlich. Wir gleichen uns nicht äußerlich und auch vom Charakter sind wir zum größten Teil verschieden. Aber eins haben wir doch gemeinsam: Wenn es um Probleme geht, lassen wir alles stehen und liegen, um sie so schnell wie möglich zu lösen! "Das ist doch nichts schlimmes!" , denken da die meisten. Aber wenn es dabei nicht um eigene Probleme geht, sondern um die der anderen und wenn es sogar soweit geht, dass man sein eigenes Glücklichsein verhindert, nur um andere wieder lächeln zu sehen, dann kann das zu einem Problem werden. Genauso war es bei mir.
*Schlaflose Nächte*
Und es fing ganz harmlos an. Das Telefon klingelte, meine beste Freundin weinte mir ins Ohr: Stress mit dem Freund. Wie man das als mitfühlende Freundin so macht, tröstete ich sie, machte ihr Mut. Am nächsten Tag war es besser, und sie strahlte mich an. Auch ich fühlte mich gut, ich hatte ihr doch geholfen, oder? Als solche Gespräche jedoch immer häufiger wurden, ich selbst oft noch abends und nachts über die Probleme meiner Freundinnen nachdachte und plötzlich selbst nur noch traurig war, begriff ich: Ich hatte, so gut ich es gemeint hatte, weder den anderen, noch mir geholfen. Natürlich, ich hatte ihre Probleme gelöst, aber ich selbst, war mit der Zeit immer bedrückter geworden, hatte immer weniger gelacht und mein eigenes Leben nicht mehr genossen. Außerdem musste ich mir eingestehen, dass es auch den anderen besser getan hätte, wenn sie gelernt hätten selbst Konflikte auszutragen, denn wie sollen sie sonst im wahren Leben zurechtkommen?
*Klär das mal alleine...*
Ich will nicht sagen, dass man nie jemanden um Hilfe bitten soll oder niemandem helfen darf, aber man sollte doch lernen eigene Probleme zu lösen oder auch mal zu sagen: "Tut mir leid! Das musst du alleine klären!"
Autorin / Autor: zuckermaus90 - Stand: 10. November 2005