Der Lieblingsmensch fürs Leben oder nur eine kurze Affäre? Dazwischen liegen Welten. Zumindest würden wir doch sofort unterschreiben, dass sich eine Kurzzeitbeziehung und eine Langzeitbeziehung extrem voneinander unterscheiden.

Forscher_innen der University of California, Davis stellen nun die gewagte These auf, dass die beiden zumindest zu Beginn fast identisch sind. Betrachtet man eine Beziehung vom ersten Moment an, an dem zwei Menschen sich begegnen, dauert es nämlich eine Weile bis sich Unterschiede bemerkbar machen. Denn erst einmal läuft es aber nach einem ähnlichen Schema ab.

Die Wissenschaftler_innen um Paul Eastwick hatten die Kurz- und Langzeitbeziehungen von über 800 Personen unterschiedlichen Alters mit Hilfe einer Art Beziehungs-Rekonstruktionmethode unter die Lupe genommen. Dabei lag ein Fokus auf dem Beginn einer Beziehung, denn den Forscher_innen zufolge ist die Zeit nach dem ersten Treffen, aber vor dem ersten sexuellen Kontakt, die spannendste. Über sie gibt es zudem am wenigsten Daten, weil die meisten Studien sich mit den Gefühlen von Paaren beschäftigen, die bereits eine wie auch immer geartete Beziehung führen.

*Am Anfang ist alles ungewiss*
Aber genau in dieser Phase fragen sich die Beteiligten, wie sehr sie auf den anderen stehen und ob sich etwas entwickeln könnte. Und die meisten können zu diesem Zeitpunkt keinerlei Aussage darüber treffen, ob das was Ernstes oder nur was Vorübergehendes wird.

In dieser Phase steigt das romantische Interesse und zwar bei Langzeit- als auch bei Kurzeitbeziehungen in gleichem Maße. Dann aber trennen sich die Wege.
Bei späteren Langzeitbeziehungen steigt das romantische Interesse aber immer weiter an während es bei der typischen Kurzeitbeziehung stagniert und schließlich wieder abfällt. Bei den meisten Paaren ging das einher mit dem Zeitpunkt als die Beziehung sexuell wurde.
Welche Rolle die sexuelle Komponente konkret spielt und ob das eine das andere bedingt, wurde nicht näher erläutert.