Soziales Wesen Mensch

Umfrage ergab, dass mehr soziale Aktivitäten glücklicher machen

Was fällt euch ein, wenn ihr überlegt, wie ihr glücklicher werden könntet: Mehr Geld, ein neues Handy, eine andere Schule, ein besserer Job oder ein gesünderer Lebensstil? Die Vorstellungen davon, wie man sein persönliches Wohlbefinden steigern könnte, sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie haben, aber nicht alle diese Strategien sind gleichermaßen erfolgreich. Eine Studie von Wissenschaftler_innen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, der Universität Leipzig und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ergab nun, dass es besonders soziale Aktivitäten sind, die uns auf die Dauer zufriedener machen können. Dafür nutzten die Wissenschaftler Klartext-Aussagen von 1.178 Menschen zur Frage, was sie tun könnten, um mit ihrem Leben zufriedener zu werden. Diese Antworten verglichen sie mit den Angaben derselben Befragten im Folgejahr.

Diejenigen, die angegeben hatten, dass es sie zufrieden macht, wenn sie mehr Zeit mit Freund_innen verbringen oder sich stärker gesellschaftlich engagieren, waren im Folgejahr zufriedener mit ihrem Leben. Der Effekt trat auch dann ein, wenn die Befragten zu denen gehörten, die schon vorher etwas zufriedener waren. Und tatsächlich nahmen sich die Befragten mit sozialen Ideen im darauffolgenden Jahr mehr Zeit für Freund_innen, Verwandte und Nachbarn. Im Vergleich hierzu waren die Befragten ohne soziale Vorstellungen im Folgejahr im Schnitt weder zufriedener noch unzufriedener.

Für ihre Analysen griffen die Wissenschaftler auf Daten der „Innovations-Stichprobe“ des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zurück, einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von Personen in Deutschland vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Von den 1.178 befragten Personen verbanden insgesamt 184 Personen ihre Lebenszufriedenheit mit sozialen Ideen. 398 Personen gaben andere Vorstellungen an, wie beispielsweise einen besseren Job oder eine gesündere Ernährung. Und 596 Befragte gaben gar keine Ideen an, wie sie durch persönliche Änderungen zufriedener werden könnten oder sahen dafür keine Notwendigkeit. „Der Großteil der Befragten kam also gar nicht auf die Idee, dass vor allem die sozialen Aktivitäten ihr Wohlbefinden steigern könnten“, sagt Julia Rohrer, Erst-Autorin der Studie und Doktorandin der International Max Planck Research School on the Life Course (LIFE). „Wenn man die Leute konkret danach fragt, was sie machen können, um ihr Leben zu verbessern, dann fallen ihnen typischerweise erst einmal selbstbezogene Ideen ein.“

Die Ergebnisse stützen die Befunde einer Reihe von Studien, die nahelegen, dass soziale Interaktionen von zentraler Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit sind. „Wir ergänzen bisherige Befunde, indem wir zeigen, dass Pläne für soziale Aktivitäten tatsächlich mit Verbesserungen in der Lebenszufriedenheit über einen längeren Zeitraum einhergehen“, so Julia Rohrer.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 22. Mai 2018