Am 1. Mai ist es endlich soweit – 10 neue Staaten treten der EU bei und Europa wird größer. Von diesem Tag an zählen die Länder Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern ebenfalls zur Europäischen Union, die dann insgesamt 25 Mitgliedsstaaten und rund 450 Millionen Bürger umfasst.

*Die Europäische Union*
Die EU ist ein Verbund selbständiger Staaten, dem jeder Staat angehörig werden kann, wenn er die Grundsätze (Freiheit, Demokratie, Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, Rechtsstaatlichkeit) achtet und seine Wirtschaftspolitik dem Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb folgt. Das heißt die Wirtschaft muss funktionieren und der Staat muss Fabriken haben, die Geld einbringen.

Aber was bedeutet das für uns?

Bevor die neuen Länder auch den Euro als Währung einführen, müssen sie erst die Maastricht-Kriterien erfüllen. Diese wurden 1992 in Maastricht (Niederlande) festgelegt, darin enthalten sind z.B. genaue Vorschriften über das Limit der Neuverschuldung, und dass die Länder mindestens zwei Jahre lang einen festen Wechselkurs zum Euro einhalten müssen.
Werden diese Kriterien von den neuen Beitrittsländern erfüllt, wird bald auch der Euro dort offizielles Zahlungsmittel und wir können vollkommen ohne Probleme in Polen, Zypern oder Malta einkaufen.

Außerdem werden Reisen in diese Länder ab dem 1. Mai einfacher. Viele der Fluggesellschaften, so z.B. Air Polonia (Polen) oder Wizz Air (Ungarn), starten nun Flüge auch von deutschen Großstädten wie Hamburg oder Berlin.

Wer als Deutsche in einem Land der Europäischen Union (EU) einen Job finden möchte, braucht keine Arbeitserlaubnis und ist rechtlich gesehen mit den Arbeitern im Gastland gleichgestellt. Die fremde Sprache könnte für Jobsuchende ein Problem werden, hierfür gibt es aber spezielle Angebote wie Sprachkurse, die vom Arbeitsamt unterstützt werden.

Ein historisches Ereignis...

Die Erweiterung der EU am 1. Mai ist die größte Erweiterungsrunde in der Geschichte der EU und ein historisches Ereignis. Zur Feier des Tages finden deshalb in vielen Städten Feiern statt, um unsere neuen Nachbarn in der Europäischen Union willkommen zu heißen.

2007 werden voraussichtlich die Staaten Bulgarien, Rumänien und Türkei der EU beitreten; Bulgarisch, Rumänisch und Türkisch werden damit 2007 dann offizielle Sprachen der Europäischen Union.
Jedoch gibt es hierbei noch Unstimmigkeiten, manche fragen sich zum Beispiel, ob ein Land wie die Türkei mit hauptsächlich muslimischer Bevölkerung die gleichen Werte anerkennt wie das christlich geprägte Europa und ob die Menschenrechte von der türkischen Regierung auch genug beachtet werden.

"Der Bulle von Tölz" macht Werbung für Europa

Die bevorstehende Erweiterung der EU wird von einigen Menschen auch kritisch gesehen. Viele haben Angst vor steigender Kriminalität oder wirtschaftlichen Problemen, da die Unternehmen im Osten viel billiger produzieren, als bei uns.
Aus diesem Grund hat die Bundesregierung eine Kampagne gestartet, um „Werbung“ für die Osterweiterung zu machen.
So z.B. der Werbespot unter der Regie von Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“) mit Ottfried Fischer („Der Bulle von Tölz“), Heinz Hoenig, ARD-Wetterfrosch Jörg Kachelmann und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, genauso wie zahlreiche Plakate und Anzeigen, die ihr zum Beispiel an Haltestellen sehen könnt.