Catch the moment
Catch the Moment bedeutet das Festhalten eines Momentes für die Ewigkeit. Deswegen haben wir unser Fotografieprojekt so genannt.
Wie sind wir dazu gekommen?
Das klang jetzt vielleicht sehr philosophisch. ^^ In Wirklichkeit sind wir einfach zwei Freundinnen (15 und 16), die an einem durchgedrehten Wochenende beschlossen, bei Regen in die Stadt zu fahren und einfach drauf los zu knipsen. :P
Ich (Maria) hatte mich schon seit über einem Jahr mit der Fotografie beschäftigt. Vor allem in der Fotocommunity, wo ich einige meiner Bilder ausstellte, hatte ich eine Menge Tipps, Hilfen und Anmerkungen bekommen. Dort muss man allerdings auch Kritik vertragen können ;). Als wir also an diesem Oktoberwochenende nach etwas Kreativem, Spontanem suchten, beschlossen wir einfach, unsere beiden Digicams zu schnappen und zum "Entenrennen", einem Stadtfest, zu fahren. Es war wirklich schlechtes Wetter: saukalt und grau! Die Bilder wurden auch nicht sehr gut. Geknipst haben wir so ziemlich alles, was wir interessant fanden. Dazu gehörten in erster Linie Kleinkinder, und einige Häuser, sowie Gemüse auf einem Marktstand und Buddhastatuen in einem Buchladen ;). Das war nicht ernst zu nehmen, hat aber verdammt viel Spaß gemacht!
*Unter'm Bein durch*
Das größte Problem war, dass die Personen nicht merken sollten, dass wir sie fotografieren. Erstens wäre das sehr peinlich gewesen, und zweitens sollte es auf keinen Fall gestellt wirken. Dementsprechend wurden unsere Bilder aber auch sehr schlecht... Am Bahnhof unter seinem Bein hindurch Jugendliche zu fotografieren kann kaum zu Kunst führen! :D Kalt, fröhlich und mit hunderten von ziemlich miesen Bildern kehrten wir also nach Hause zurück. Dort mussten die Bilder natürlich erstmal "bearbeitet" werden. Dazu benutzten und benutzen wir noch immer die beiden Programme, die mit unseren Digitalkameras geliefert wurden. Dabei merkten wir sehr schnell, dass die Bilder von den Menschen in schwarzweiß oder sepia ("Schwarzweiß in Brauntönen" wie auf alten Fotos) am besten wirkten.
*Sind wir hier bei 'ner Beerdigung?*
Noch am selben Abend schlug ich vor, dass Carola mir doch "Modell stehen könnte". Erstaunlicherweise fand sie die Idee gut. Gesagt - getan. Wir holten einen Strahler, den sie zufällig noch vom Theater in der Wohnung hatte, sie stellte sich vor einen Vorhang und ich sagte ihr so ungefähr, was ich wollte. ("Schau mehr nach oben", "Versuch traurig auszusehen", "Sind wir hier bei 'ner Beerdigung?!"... usw. :P) Die Bilder wurden gar nicht so schlecht, da Carola wirklich sehr fotogen ist! Irgendwann wurde uns die Lampe zu warm und wir gaben auf. ^^
Frieren für's Foto
Am nächsten Tag packte uns jedoch schon wieder der Tatendrang: Wir beschlossen, Carola draußen zu fotografieren. Wichtig war mir als Fotografin jetzt, dass sie schöne Kleider anzog, die zu ihrem Typ passten. Da sie helle Haut und wellige, blonde Haare hat, einigten wir uns auf ein weißes Kleid, und ihre Tanzschuhe waren sehr elegant. Wir gingen einfach vor ihr Haus auf die Bank, an einen Schuppen, auf einen Spielplatz, unter Bäume... Abgesehen von der Tatsache, dass Carola frieren musste (**grins**), war es super!
Die Bilder, die entstanden, wurden nach der Bearbeitung erstaunlich gut. Wir beschlossen, gemeinsam weiterhin Portraitfotografie zu machen. Dazu fragten wir unsere Klassenkameradinnen Mira und Lily, die zustimmten. Besonders Lily war sehr fotogen! Außerdem gingen wir auch auf den Friedhof, wo wir Grabsteine und Makros (Nahaufnahmen) von Blumen machten.
*Das Projekt online*
Dann kamen wir auf den Gedanken auch Menschen zu fotografieren, die wir nicht persönlich kennen. Um deren Zustimmung zu bekommen ;),wollten wir eine Internetseite aufbauen, auf der wir der Welt unsere Bilder zeigen. So entstand das Projekt "Catch the Moment".
Tipps für die Fotografie von Menschen
- nie Köpfe, Hände, Arme etc. unabsichtlich abschneiden. Da reicht auch schon ein fehlender Finger und das Bild ist fotografisch nicht mehr so gut
- einen passenden Hintergrund suchen. Wir haben auch dazu gelernt: der dunkle, unruhige Hintergrund von Blättern wirkt bsp. bei Carola als Model gut, Lilys dunkle Locken sehen davor aber nicht so gut aus. Lieber etwas Ruhiges: Wände, Stoffe, Wasser... Und niemals Zimmer mit Möbeln und Büchern o.ä., denn das wirkt unruhig, unschön und lenkt störend ab.
- passende Kleidungsstücke anziehen: Man sollte keine Träger des BHs sehen, keine nicht gebräunten Stellen etc. Am besten etwas, was farblich zu Haaren und Haut passt.
- Geduld und Spaß. Nicht jeder fühlt sich vor der Kamera gleich wohl. Das "Model" sollte machen und schauen dürfen, wie es will und nur "Regieanweisungen" bekommen.
Leider durften wir aus rechtlichen Gründen nicht alle Bilder ausstellen, die wir eigentlich ausstellen wollten. Denn wir hatten ja Bilder von Leuten gemacht, die wir nicht kennen. Diese dürfen wir ohne deren Zustimmung nicht veröffentlichen. :(
*Wir suchen Models!*
Wenn du Fotos von dir haben willst, dann meld dich doch bei uns! :) Alles Genaue auf unserer Page.
Autorin / Autor: Maria und Carola - Stand: 10. Februar 2006