Hello World 3.0
Beitrag von Ramona Schüßler, 21 Jahre
Hello World!
Smart. Unsere ganze Welt ist smart. Vom Auto bis hin zur Kaffeemaschine, alles ist smart. Wir machen uns das Leben leichter, vereinfachen Prozesse, automatisieren sie und steuern sie aus der Ferne. Und mal ehrlich, wer sieht darin nicht die Vorteile, den Fortschritt?
Statt kompliziere Handgriffe, die man mühsam über Jahre Schritt für Schritt erlernen muss, lernen wir lieber eine neue Sprache, universell einsetzbar und für jedes Problem zu gebrauchen: die Programmiersprache. Backslash. Sie ist der Kommunikationsweg zu unseren kleinen und großen Helfern, die all die Arbeit für uns erledigen, die wir nicht mehr machen wollen oder für die wir einfach nicht perfekt genug sind. Hier setzen wir sie ein: die Roboter. Wir geben ihnen einen Auftrag, eine Mission, die sie zu erfüllen haben. Sie müssen funktionieren, perfekt sein, Fehler sind nicht gestattet. Wir überwachen ihre Arbeit, optimieren sie von Tag zu Tag und schreiben ihnen einen neuen Code.
Function
<Hebelarm starten: hebe Platte an und lege sie auf den Arbeitstisch. Laser starten: fräse aus der Platte ein Rechteck 2x3m. Befehl an Bohrer: bohre in jede Ecke ein Loch, Tiefe 2 cm. Schrauber: schraube in jedes Loch eine Schraube. Hebelarm: bringe erstes Tischbein und setzte es auf Loch Nummer eins. Hebelarm: wiederhole diesen Schritt drei Mal an.>
End Function
Blackflash. Und wie haben wir das alles früher gemacht? Bevor unsere Welt smart wurde? Das ist doch für die meisten unvorstellbar. Kein Smartphone, kein Saugroboter, keine automatischen Prozesse in der Industrie, keine Modellierungen am PC? Wie kann so ein Leben überhaupt funktioniert haben? Wäre es für uns heute nicht eine Horrorvorstellung einen Tag ohne intelligente Technik zu meistern?
Utc.Now
Wir können froh sein, dass wir in einem der Industriestaaten wohnen und uns diese moderne und immer moderner werdende Technik zur Verfügung steht. Doch sollten wir schauen, dass wir nicht unseren Roboter als Arbeitskollegen sehen, sondern lebendige Menschen. Wir sollten bei all diesem technischen Fortschritt die grundlegenden Dinge nicht vergessen, sie mögen zwar in der Arbeitswelt immer mehr in den Hintergrund gelangen, doch sind sie für unser soziales Miteinander von höchster Bedeutung. Zehnfinger-Schreiben am PC wird wohl unsere gute alte Schreibschrift ersetzen, doch ganz vergessen sollten wir sie nicht, denn was gibt es schöneres als einen handgeschriebenen Liebesbrief?
Mit diesen Gedanken möchte ich unsere Sichtweise auf die FutureJobs ein wenig breiter machen. Nutzt all die Vorteile, die sie bringen, ob Home Office oder keine verstaubte Lunge von Sägespänen, aber vergesst dabei nie wie wir es ohne smarte Technik lösen können.
Goodbye World!
Einsendungen zum Schreibwettbewerb
Autorin / Autor: Ramona Schüßler, 21 Jahre