Butterflies - Die Göttin wird sich erheben
Autorin: Simone Bauer
Der Roman „Butterflies“ der Autorin Simone Bauer, der im Self-Publisher-Verlag Twentysix veröffentlicht wurde, begleitet überwiegend Kelly, eine junge Frau, die nach ihrer Kindheit bei ihrer alkoholabhängigen Mutter zu ihrem Bruder nach Santa Monica zieht, wo dieser ein kleines Hotel führt. Als der Besuch der Privatschule nicht länger finanziert werden kann, wechselt Kelly auf eine öffentliche Schule, wo sie schnell Kontakt mit der von Ohnmachtsanfällen geplagten Außenseiterin Mary-Kate, deren Eltern bei einem geheimnisumwobenen Ritual einer Sekte ums Leben kamen, macht und sich mit dieser anfreundet. Bald bemerkt sie, dass ihre neue Freundin an Visionen leidet, die ihren Alltag immer stärker beeinflussen.
Als Kelly die wachsende Zuneigung und Anziehung zu der beliebten Amber bemerkt, die sie vor Mary-Kate und deren Verstrickung in den Todesfall ihrer Eltern warnt, sieht sich die junge Frau vor einen Konflikt gestellt, dessen Ausmaß sie kaum begreifen kann. Sie entschließt sich, der neuen Freundin mit ihrer Bewusstlosigkeit und den immer häufiger erscheinenden Visionen weiterhin zur Seite zu stehen und beginnt, Nachforschungen anzustellen.
Erst der Hinweis einer Hotelmitarbeiterin bringt sie mit der irischen Mythologie auf die rechte Spur. Während sich die Lage immer weiter zuspitzt, findet sich Kellys Bruder ebenfalls in einem Chaos voller Gefühle wieder.
Die Verfasserin baut in ihrem etwa 180 Seiten langen Werk kontinuierlich Spannung auf, die in einem unerwarteten Höhepunkt gipfelt, der meines Erachtens eine logische Konsequenz des vorangegangenen Konfliktes ist. Dennoch empfand ich das schnelle und bedachte Handeln Kellys zur Rettung der Lage als zu überstürzt eingeleitet und an den Haaren herbeigezogen, da das „Mittel“ zuvor nur bedingt eingeführt und für mich persönlich zu wenig rationalisiert war. Auch waren einige Themen wie Kellys Entscheiden zwischen bester und potenzieller fester Freundin, Mary-Kates große Liebe und das Verhältnis zu ihrer Schwester, wie auch die Nebenhandlung des Bruders zwar angeschnitten, aber nicht konsequent zu Ende geführt – zumindest nicht für mich ersichtlich.
In Rechtschreibung und Grammatik war das Buch sehr überzeugend, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass dies bei einer Vielzahl von Romanen aus dem Self-Publishing nicht der Fall ist. Leider bediente sich die Autorin stellenweise sehr ausführlicher und deshalb oft langatmiger Beschreibungen, wohingegen sie den Grundsatz „Show, don’t tell“ hin und wieder ignorierte. So wird die größtenteils vom Leser begleitete Kelly mehrfach als burschikos bezeichnet, nie aber nach diesem Wort handelnd beschrieben.
Für alle Leserinnen und Leser, die auf der Suche nach einem kurzen, nicht zu anspruchsvollen, aber doch irgendwie überraschenden Roman für einen geringen Preis sind, wird „Butterflies“ vermutlich ein Vergnügen sein.
*Erschienen bei Twentysix*
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Autorin / Autor: Alina Rauch - Stand: 17. September 2018