Zu groß, zu salzig, zu fettig
US-Studie zeigt, dass Fast-Food immer ungesünder wird - trotz Salatbar und Smoothies
Trotz Salatbars, Gemüseburger und Fruchtsmoothies - Fast Food ist und bleibt ungesund. Zwar ist nach einer neuen US-Studie die Vielfalt der Speisen und Getränke durch einige gesündere Angebote gestiegen, aber das Essen aus dem Schnellrestaurant ist heute noch ungesünder als vor 30 Jahren. Eine Analyse der Angebote in 10 der beliebtesten US-Fast-Food-Restaurants in den Jahren 1986, 1991 und 2016 zeigt, dass Fast-Food-Speisen im Laufe der Zeit immer mehr Kalorien und Salz enthielten und die Portionsgrößen zunahmen.
Fast-Food-Restaurants sind weltweit auf dem Vormarsch, in den USA konsumieren etwa 37 Prozent der Erwachsenen über 20 Jahre an jedem Tag Essen aus dem Schnellrestaurant, bei den Erwachsenen von 20 bis 39 Jahren sind es sogar 45 Prozent. Eine Mahlzeit mit Vorspeise und Beilage enthält durchschnittlich 767 Kalorien, also fast 40 Prozent eines durchschnittlichen Tagesbedarfs. Inklusive einer Limo oder Cola ist man schnell bei 45 bis 50 Prozent der Tagesration. Megan A. McCrory, leitende Studienautorin am Sargent College der Boston University sieht darin einen der Hauptgründe für die Zunahme von Fettleibigkeit und der damit verbundenen chronischen Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten in den USA.
Dr. McCrory und Kolleg_innen untersuchten Veränderungen zwischen 1986 bis 2016 in Bezug auf Kalorien, Portionsgröße, Natrium, Eisen und Kalzium in unterschiedlichen Speisen, die 10 der umsatzstärksten Fast-Food-Restaurants anbieten. Die Daten wurden mit Hilfe des 1986 und 1991 veröffentlichten Fast Food Guide und Online-Quellen im Jahr 2016 erhoben.
Warum Fast-Food immer ungesünder wird
Ihre Ergebnisse: Die Kalorien in allen drei Kategorien, also Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts stiegen deutlich an, wobei die größten Zuwächse bei den Desserts zu verzeichnen waren (62 kcal pro Jahrzehnt), gefolgt von den Vorspeisen (30 kcal pro Jahrzehnt). Diese Erhöhungen waren hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Portionen im Laufe der Zeit immer größer werden. Bei den Kategorien Vorspeisen wurden es 13 Gramm pro Jahrzehnt, bei den Desserts 24 Gramm pro Jahrzehnt mehr. Auch der Salzgehalt nahm in allen Speisen deutlich zu.
Allerdings fanden die Forscher_innen auch höhere Kalzium- und Eisenwerte, besonders in Desserts. Das sei zwar eine positive Entwicklung, da diese Nährstoffe für eine gute Knochenmasse und die Vorbeugung gegen Anämie wichtig seien, aber es gäbe weitaus bessere Quellen, die weniger Kalorien und Salz enthielten, so die Wissenschaftler_innen. Dr. McCrory äußerte die Hoffnung, dass die Studien-Ergebnisse zu mehr Bewusstsein und kreativen Lösungen führen würden. "Dass Fast-Food-Ketten angeben müssen, wieviel Kalorien ihre Menüs enthalten, ist ein Anfang. Wir würden uns aber mehr Veränderungen wünschen, wie zum Beispiel kleinere Portionen zu proportionalen Preisen", so die Wissenschaftlerin.
Abgesehen davon, dass Fast-Food der Gesundheit schadet, fügt es aber auch der Umwelt einigen Schaden zu, was auch kleinere Portionen nicht verhindern können. Wie wär´s denn, wenn ihr euch statt beim McIrgendwas mal in einer Küche trefft, um selbst was Leckeres zu kochen? Macht nicht nur mehr Spaß, sondern hilft dem Klima, dem Geldbeutel und der Gesundheit :-).
Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics veröffentlicht.
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 27. Februar 2019