Lächle und du fühlst dich gut
Meta-Analyse von Studien ergab, dass unser Gesichtsausdruck doch unsere Stimmung beeinflusst
"Kopf hoch! Lächle doch mal, dann geht´s dir besser" - auch wenn dieser Rat von akut oder chronisch schlecht Gelaunten mit einem Augenrollen ignoriert wird - er stimmt tatsächlich! Unser Gesichtsausdruck wirkt sich auf unsere Stimmung aus, sowohl positiv als auch negativ. Nicholas Coles, Doktorand in Sozialpsychologie und leitender Forscher an der University of Tennesseehat wertete mit seinem Team in einer Meta-Analyse Daten aus 138 Studien aus, an denen mehr als 11.000 Teilnehmer_innen aus aller Welt teilgenommen hatten. Coles und sein Team wollten herausfinden, was denn nun wirlich stimmt: kann Mimik die Gefühle verändern oder nicht? Denn Psycholog_innen streiten sich über 100 Jahren über dieses Thema. Diese Meinungsverschiedenheiten verschärften sich 2016 noch, als es 17 Forscherteams versäumt hatten, ein bekanntes Experiment zu wiederholen, das zeigt, dass der physische Akt des Lächelns die Menschen glücklicher machen kann.
"Einige Studien haben keine Beweise dafür gefunden, dass Gesichtsausdrücke emotionale Gefühle beeinflussen können", sagte Coles. "Aber wir können uns nicht auf die Ergebnisse einer einzigen Studie konzentrieren. Psychologen testen diese Idee seit Anfang der 70er Jahre, also wollten wir uns alle Beweise ansehen."
Und sein Ergebnis? Tatsächlich haben Gesichtsausdrücke einen Einfluss auf die Gefühle - wenn auch nur ein kleinen. Lächeln macht die Menschen glücklicher, finstere Blicke machen sie wütender, und Stirnrunzeln lässt sie sich trauriger fühlen.
"Wir glauben nicht, dass Menschen ihren Weg zum Glück lächeln können", sagte Coles. "Aber diese Ergebnisse sind spannend, weil sie einen Hinweis darauf geben, wie der Geist und der Körper interagieren, um unsere bewusste Erfahrung von Emotionen zu gestalten. Es gibt noch viel darüber zu erforschen, aber diese Meta-Analyse hat uns dem Verständnis, wie Emotionen funktionieren, ein wenig näher gebracht."
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