„The grass is always greener“
Barbara Morgenstern macht interessante elektronische Musik mit deutschen Texten
Wie Barbara Morgenstern zu ihrer Musik fand
Eigentlich ist es ein Wunder, wie sich Barbara Morgenstern immer weiter hoch gearbeitet hat. Als Kind bekam sie Klavierunterricht und Jazzunterricht an der Hagener Jugendmusikschule. Danach spielte sie als Jugendliche in einer Band. 1991 entschloss sie sich, nach ihrem Abi, Musikerin zu werden. Von 1992 bis 1994 lebte sie in Hamburg und war dort Sängerin in einer A-Capella-Gruppe. Schließlich zog sie 1994 nach Berlin, spielte dort als Keyboarderin in einer Band und konzentrierte sich ab 1996 auf ihre eigene Musik. 1996 veröffentlichte sie ihr erstes Tape im Mailorder Vertrieb "Hausfrau im Schacht. 1997 folgte die EP „Plastikreport“ (im Label "Klub der guten Hoffnung). Barbara Morgenstern spielte dann mit einer Orgel und einem 4-Spur-Tape in diversen Wohnzimmern und Clubs. Für kurze Zeit spielte sie auch mit einer Band (Schlagzeug, Bass und Orgel). Zudem war sie in Kontakt mit anderen Bands und Musikern, die sich ebenfalls der elektronischen Musik verschrieben haben (Quarks, Paula Surf). 1998 veröffentlichte Barbara Morgenstern schließlich ihre erste LP „Vermona Et 6-1“. Während sie an ihrer Platte arbeitete, hatte sie noch einen Job in einem Cafe. Später spielte und organisierte sie ihre erste Tour durch Deutschland, dann folgten Auftritte in Kopenhagen, Oslo und Stockholm. 2001 gab sie weitere Konzerte in Europa und 2002 erschien ihr erstes Album „Nichts muss“. Inzwischen hat sie noch 4 weitere Alben herausgebracht. Ihr neuestes, das im Juni 2006 erschien, trägt den Titel „The grass is always greener“.
Meine Meinung zu dem neuen Album
Ich wurde erst in diesem Jahr Fan der Musik, las von einem Konzert, das sie in Bremen gab und dazu ein wenig über ihre Musik, die sich eigentlich in keine Schublade stecken lässt. Vielleicht eine Mischung aus Dance, Pop und Jazz mit fantastischen deutschen (und englischen) Texten. Es ist auch so, dass ich die CD eigentlich in fast jedem Moment hören kann, weil das Hörgefühl so ähnlich ist, als würde man anspruchsvollere englischsprachige Musik hören (die Texte nicht immer versteht und aus diesem Grund nebenbei viele andere Dinge erledigen kann). Dennoch sind die Texte sehr nachdenklich und stimmlich sehr emotional, wie ich denke. Besonders gefällt mir „das schöne Einheitsbild“. Dieses Lied beschreibt quasi, dass viele Menschen ein bestimmtes Bild vor Augen haben, wie jemand sich verhalten muss. Nur wer das tut, was die „Masse“ von einem verlangt, gehört auch dazu. Eigentlich soll dieses Lied aber genau das verhindern. Zu den schönen tanzbaren Liedern gehört „Alles was lebt bewegt sich“. Insgesamt befinden sich auf dem Album 12 Stücke. Mal sind sie ganz ohne Text, eben sehr elektronisch, mal haben sie deutsche Texte (wobei das überwiegend der Fall ist), mal englische. Weil die Musik sehr verträumt daherkommt, regt sie mich häufig zum Nachdenken an. Außerdem ist sie eher nicht charttauglich, sondern eher für kleinere Clubs geeignet, was ich ebenfalls toll finde. Denn so wirkt die Musik auf mich persönlicher und ist auch nicht zu kommerziell.
Autorin / Autor: merle1990 - Stand: 14. Dezember 2006