Ich bin 12!
Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Merle Gabriele, 12 Jahre
Ich bin 12! Mir ist einiges was wert.
Das Schreiben- es liegt mir am Herzen,
meine Ideen zu Papier zu bringen.
Das ist mir was wert!
Weltfrieden und Klimaschutz, das ist unbestreitbar wichtig.
Aber es ist sehr groß gedacht. Große Gedanken, Wünsche und Pläne sind wichtig.
Natürlich möchte ich mitwirken und meinen Beitrag leisten.
Aber: Ich bin 12! Das ist … gar nicht so einfach.
Die Schule ist mir wichtig. Ich möchte möglichst alles verstehen, gut dazulernen und Freude haben, eine gute Klassengemeinschaft und Freunde um mich haben.
Aber das ist … gar nicht so einfach. -
Es läuft immer etwas schief. Dämliche Unterrichtstörungen, die zu noch mehr Hausaufgaben führen und gemeine Kommentare sind an der Tagesordnung. Es scheint nie richtig zu sein: zu faul, zu fleißig, zu sehr Klassenclown, zu langweilig, zu interessiert, zu anders. Das fühlt sich nicht gut an.
Meine Familie ist das Wichtigste. Ich möchte, dass wir uns zuhören und unterstützen. Ein Zuhause zum Auftanken, in dem man mich versteht und mir hilft.
Aber das ist … gar nicht so einfach. -
Familie ist anstrengend. Ich möchte entscheiden können. Meine kleine Schwester sieht das anders; sie möchte „Bestimmer“ sein. Staubsaugen und Kaninchenkäfig säubern sind ätzend. Ich möchte meine Ruhe haben. Es gibt Streit um das Essen und um Schlafenszeiten, weil Eltern das offensichtlich ganz anders sehen müssen als ihre Kinder.
Meine Hobbies habe ich mir ausgesucht, weil sie mir wichtig sind. Funkemariechentanz in der Garde und Saxophonspiel im Orchester machen mir Spaß. Die Auftritte sind spannend.
Aber das ist … gar nicht so einfach. -
Vertanzt und verspielt hat man sich schnell. Alle schauen schräg oder es gibt gleich eine Abmahnung. Nach monatelangem Üben treffen die Worte persönlich und verletzend mitten ins Herz.
Gesundheit ist mir was wert. Es geht nicht ohne. Wenn man fit ist, kann man Pläne machen und sie gleich in die Tat umsetzen.
Aber das ist … gar nicht so einfach. -
Mehr oder weniger schlimme Verletzungen und Krankheiten werfen die ganze Familie aus der Bahn. Eigentlich ist einem nur zum Heulen zu Mute. Oft fällt mein Zustand aber nicht unter den Bereich Krankheit: Stichwort Pubertier.
Ich bin 12! Es ist gar nicht so einfach.
Oder doch? – Ja, nämlich so:
Es ist mir was wert, dass ich Lehrer kenne, die fragen, ob es mir gut geht und überlegen, wie ich gut dazulernen kann. Wenn „anders“ nicht „anders“ ist, weil jeder „anders normal“ ist.
Es ist mir was wert, dass wir in allen Stimmungslagen in der Familie nach Lösungen suchen und miteinander reden.
Es ist mir was wert, dass meine Familie versucht, mir alles zu ermöglichen und ich so meinen Interessen nachgehen kann.
Es ist mir was wert, dass ich eine Schwester habe, die Ideen und eine Meinung hat und die mich liebhat.
Es ist mir was wert, dass wir gemeinsame Familienzeit haben und Pläne schmieden.
Es ist mir was wert, dass ich die beste Oma der Welt habe, weil sie immer für mich da ist und ich für sie.
Es ist mir was wert, dass ich Messdienerin sein kann, was im Nachbarort als Mädchen nicht geht.
Ich bin 12! Manches ist leicht, manches nicht.
Ich freue mich, wenn Dinge leichtfallen.
Ich freue mich, wenn es mir gelingt, schwierige Dinge zu erarbeiten.
Ich bin 12!
Für mich sind jetzt diese kleinen Dinge ganz groß.
Sie sind mir wichtig! Das ist mir was wert!
Ich bin 12! Die kleinen Dinge sind mir was wert!
Ich bin 12! Die großen Dinge warten auf mich! Das ist mir was wert!
Autorin / Autor: Merle Gabriele, 12 Jahre