So
Beitrag zum Kreativ- und Schreibwettbewerb "Das ist mir was wert" von Mona Bunse, 26 Jahre
So und nicht anders,
so wird’s gemacht,
gesehen,
versehentlich, vermeintlich,
verlacht,
gar außer Acht gelassen,
alleine,
ich.
Manchmal wünschte ich,
es würde nicht so laufen,
so geschehen,
versehentlich, vermeintlich,
verlaufen.
Meine Spuren verrennen sich
und ich kenne mich
schon gar nicht
so.
Das „So“ stresst mich,
setzt mich unter Druck,
drückt mich gegen die Wand,
verletzt mich,
er
drückt mich mit seiner Hand
und noch mehr,
macht es schwer,
was zu sagen,
geschweige denn
zu schreien.
Das Nein steht vor der Tür
und ist es leid.
So sollte es nicht sein
und doch hört man es
überall,
das Stumme, Nachträgliche, Kleinlaute…
Es braucht eine Bühne,
ein Vortragen statt Ertragen,
ein eindringliches, lautes
„über-der-Augenhöhe“
für einen Moment,
für ein langfristiges
Augen-Aufhalten.
Sich gegenseitig eine Hand anzubieten,
statt sich ihrer anzunehmen -
was würde ich dafür geben?
Ich bin kein Objekt,
nicht die Kulisse
für eure Spielchen.
ICH möchte mitspielen!
Wie damals auf dem Pausenhof:
Fußball ist wohl für Mädchen!
Ich KANN das auch so!
Doch heute
#metoo und paygap,
da muss Mann (und Frau!) etwas tun.
Bin mehr als das „w“ in meinem Perso,
vielleicht sogar ein „d“,
dabei sind wir alle ein „M“,
und ich wünschte,
das würde auch so gesehen.
In der Schule,
auf der Arbeit,
auf der Straße,
in der Bar –
wir sind alle M-enschen!
…außer auf dem Papier
und dem tatsächlichen
Jetzt und Hier.
Sag, wie geht es dir
„so“?