Wenn ich über Suffizienz nachdenke, also über ein maßvolles Konsumieren, fällt mir als Erstes mein mehrmals wöchentlicher Einkauf von Lebensmitteln ein. Für mich bedeutet das nicht gleich Verzicht, sondern eher bewusstes und entschleunigtes Einkaufen. Deswegen ist das bei mir meistens ein mindestens einstündiger, manchmal auch noch längerer Prozess. Ich möchte natürlich ausreichend viel kaufen, aber nicht zu viel, so dass ich es mit dem Fahrrad gar nicht mehr nach Haus schaffe. Mein Motto lautet also: “So viel wie nötig, so wenig wie möglich.” Außerdem achte ich bei meinem Einkauf auf das Mindesthaltbarkeitsdatum der Produkte, denn das Worst-Case-Szenario wäre für mich, Lebensmittel wegschmeißen zu müssen. Auch, wenn ich ja weiß, dass das MHD nur eine Richtlinie ist, muss man es ja nicht darauf anlegen. Wenn ich dann doch mal was gekauft habe, was mir überhaupt nicht schmeckt, verschenke ich es an Freunde. Ich habe mir angewöhnt, mir vor jedem Einkauf, eine Einkaufsliste in meinem Handymemo aufzuschreiben, beziehungsweise, sie zu bearbeiten. Die Dinge, die ich unbedingt haben möchte, sind fett und gelb markiert, andere Dinge, die ich wann anders kaufen möchte, sind in normaler Schriftgröße und Dinge, die mir nicht geschmeckt haben, sind durchgestrichen. So behalte ich immer den Überblick und widerstehe dem Drang, mich von Werbung und Schnäppchen locken zu lassen und kann damit auch unnötige Fehlkäufe vermeiden. Ich überlege mir meistens auch vorher, welche Lebensmittel ich kaufen muss, um ein Gericht zu kochen und schaue zuhause erstmal nach, was ich noch vorrätig habe und was fehlt. Ich finde es einfach wichtig, nicht blind und vor allem nicht mit einem beißenden Hungergefühl in den Laden zu rennen. Ich bin sowieso ein Mensch, der ewig lange für Entscheidungen braucht, jedes Teil dreimal umdreht, die Inhaltsliste studiert, Preise vergleicht und Sachen auch schonmal wieder zurückstellt, wenn ich kein gutes Bauchgefühl habe. Das klingt jetzt sehr kompliziert, aber ich will nur ehrlich sein. Weiterhin versuche ich, vor allem beim Kauf von Obst und Gemüse regional, saisonal und verpackungsfrei zu kaufen und habe immer meine eigenen Stoffbeutel dabei. Und wenn ich mal das Fairtrade-Siegel auf einem Produkt entdecke, ist es sofort um mich geschehen. Das passiert am häufigsten, wenn ich mal dem Biomarkt einen Besuch abstatte. Zu meiner strengen Auswahl kommt etwas erschwerend noch dazu, dass ich Veganerin bin und leider nicht auf jedem Produkt diese vegane Blume abgebildet ist, sodass ich die oft kryptischen Zutatennamen entschlüsseln muss. Dabei hilft mir ganz gut Mrs. Ecosia, die umweltfreundliche Variante von Mr. Google. Wie ihr seht, gibt es einiges zu beachten, um bei einem Einkauf nicht über alle Stränge zu schlagen und hinterher etwas zu bereuen. Um sich zwischendurch etwas aufzulockern, kann ich nur dazu raten, genau hinzuhören, was so aus den Lautsprechern tönt. Oft sind das echte Ohrwurmlieder, die ich gerne leise mitsinge und die mir das Einkaufen erheblich versüßen. Ich kaufe zurzeit fast nur in einem Supermarkt ein, da der am nächsten an meiner Wohnung dran liegt und weiß so langsam, welche Produkte ich mir einfach immer wieder kaufen kann, weil sie 100% vegan, sehr schmackhaft und relativ günstig sind, was auch wiederum Zeit spart. Daher kann ich auch nur dafür plädieren, erstmal einen Laden von Grund auf und bis ins kleinste Detail kennenzulernen, denn dann fühlt man sich irgendwann schon fast wie Zuhause. Vielleicht findet man dann auch sein absolutes Lieblingsprodukt, für das es sich immer wieder lohnt, sich aufzuraffen und die Reise anzutreten. So ist es jedenfalls bei mir: Das Schokodessert von made with luve und ich sind ein match made in heaven! :D