Wenn die Erde ein Mensch wäre, wenn wir sie mit ihren kleinen Füßen hätten strampeln sehen und wie sie zu krabbeln begann, sähen wir unseren Planenten dann als etwas verletzliches?
Wenn der Boden, aus dem wir so ausdauernd Rohstoffe beziehen, die Haut des Menschen wäre, die Meere, die wir so gierig leerfischen und so achtlos verschmutzen, der Schweiß, der die Haut kühlt und die Wälder, die wir so rasant abholzen, die Haare, die langsam vor sich hin sprießen, beuteten wir unseren Planeten dann ebenso habgierig aus?
Wenn die Erde nun in einem Teenageralter wäre, wenn die Gebäude, die wir so rekordsüchtig immer gigantischer erbauen, die Piercings sind, die die sonst so makellose Haut bedecken und die Abgase, die wir so unermüdlich in die Luft pusten, der Rauch einer Zigarette, die die Lunge nachhaltig schädigt, würden wir dann mit unserem Handeln genauso umspringen, wie mit einem Teenager in dieser Phase?
Wenn wir uns nicht als das einzig Wahre, allem überstehende Lebewesen sähen, sondern als auf der Haut der Erde krabbelnde, juckende Parasiten, ohne jeden Nutzen, mit rein zerstörerischen Absichten, wären wir dann weniger egoistisch in unserem Handeln?
Wenn wir beginnen würden, die Erde wie einen mündigen Erwachsenen zu behandeln, und wenn die Erderwärmung, das Fieber des Menschen wäre, gönnten wir ihm dann die Ruhe, die er in seiner Krankheit so sehr benötigt?
Wenn auch die Erde nach getaner Arbeit in den wohlverdienten Ruhestand ginge, machten wir uns dann Gedanken über eine Altersvorsorge und wie es in der Zukunft weitergeht?
Wenn die Erde, nicht wie ein Planet, sondern wie ein Mensch eine begrenzte Lebenszeit hätte, würden wir dann anfangen, uns zu fragen, wie lange es wohl noch so weitergeht, bevor es eines Tages vorbei ist?
Wenn es dann vorbei wäre, würde auf dem Grabstein in großen Lettern „Sie waren stets bemüht, aber haben ihre Chance vertan.“ prangen, verstünden wir dann, was wir falsch machten?
Aber die Erde ist kein Mensch, sie ist ein Planet.
Es gibt sie nicht milliardenfach, sondern nur ein einziges Mal. Es gibt also nicht Milliarden von Chancen, sondern eine einzige. Behandle dein Gegenüber, wie du selbst behandelt werden möchtest. Vielleicht sollten wir uns das zu Herzen nehmen, um weniger egoistisch und mehr im Interesse aller zu agieren. Das Interesse, den Lebensraum Erde für 7.819.865.912 Menschen zu erhalten, denn man kann vielleicht vieles online bestellen, aber eine zweite Erde gehört nicht dazu.
Lasst uns also anfangen, nachhaltiger zu denken, als ob unser Leben davon abhinge, denn das tut es, vielleicht nicht direkt unseres, aber das der nachfolgenden Generationen, die ausbaden müssen, was wir und unsere Vorgänger verursachten.
Jeder einzelne von uns kann in seinem Handeln die Welt ein Stückchen besser machen, es zählt allein der kleine Impuls, der Großes antreiben kann.