Eine Reise von der Zukunft in unsere Gegenwart
Einsendung von Lisa, 16 Jahre
Ich und meine Familie besuchen meine Großeltern mindestens einmal im Monat und heute war es wieder so weit, wir waren zum Mittagessen eingeladen. Es war der 15.09.2104 und die Uhr neben meinem Bett zeigte 10.30 Uhr an und ich ging noch schnell duschen bevor wir losfuhren, denn ich musste ja gut riechen. Heute musste ich an etwas Wichtiges denken, an meinen Schulordner. Meine Oma sollte mir nämlich mal wieder bei den Hausaufgaben behilflich sein. Es ging um das Thema „Unser Planet im 21.Jahrhundert“, welches wir im Geschichtsunterricht behandelten und ich dachte mir, dass meine Großeltern die perfekten Ansprechpartner dazu wären. Als wir ankamen, duftete es schon fabelhaft aus der Küche. Wir halfen nur noch schnell den Tisch zu decken. Wir hatten ein sehr gemütliches Mittagessen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Nach dem Essen ging ich raus zu Oma, die auf der himmelblauen Hollywoodschaukel saß, die bei ihnen im Garten hing. Ich setzte mich neben sie und erklärte wofür ich ihre Hilfe bräuchte. Sie war ganz begeistert davon meine Fragen über ihre Kindheit und das Leben auf unserem Planeten beantworten zu dürfen. Mein Lehrer hatte ein paar Fragen dafür an der Tafel notiert, die ich in mein Heft übertrug. Ich schlug also meinen Ordner auf und las die erste Frage vor: „Wer waren diese weißen Bären?“. Sie lachte. Ich war ein bisschen verunsichert. Sie fing an zu erzählen: „Du meinst wahrscheinlich Eisbären. Die lebten in der Arktis, doch leider gibt es diese Tiere nicht mehr. Auch die Arktis existiert nicht mehr. Das war eine so beeindruckende große Fläche, die nur von Eis bedeckt war. Nichts Anderes weit und breit. Und das war das Zuhause der Eisbären.“ Ich wurde ein bisschen neidisch. Zu gerne hätte ich auch diese Eislandschaft gesehen. Ich widmete mich der zweiten Frage: „Gab es wirklich Honig? “. Meine Oma stand auf und ging ins Wohnzimmer, um etwas zu holen. Sie kam mit einem Glas wieder, welches mit einer Flüssigkeit gefüllt war, die mir gelblich erschien. Ein Schimmer Gold war auch dabei. Sie setzte sich und öffnete das Einmachglas ganz vorsichtig. Auf dem Glasdeckel war das Jahr 2056 eingraviert. Sie hielt es mir unter die Nase und ich roch einen wundervollen Duft, der mich an eine Blütenwiese erinnerte. Sie erwähnte dazu, das sogenannte Bienen diesen Honig herstellten, was ich mir nicht vorstellen konnte. Mir kam das sehr absurd vor, das kleine gelbe Tiere so etwas kostbares herstellen können. Ich kam zur vorletzten Frage: „Wie viele verschiedene Tierarten gab es?“. Meine Oma sah traurig aus. Sie sagte: „Es gab so viel Lebendiges auf unserem Planeten und jetzt sind abertausende Arten durch unser Verschulden ausgestorben. Jetzt ist es nur noch ein Dutzend.“ Ich spürte wie sehr sie das bedrückte. Ich kam zu meiner letzten Frage: „Warum wurde unsere Welt so verändert? “ Sie wusste nicht sofort eine Antwort. Nach einiger Zeit sagte sie: „Es waren viele Sachen die diese Welt so kaputt gemacht haben. Es gab Treibhausgase wie das CO2, was in riesigen Mengen unserer Umwelt geschadet hat, aber auch Verschmutzungen in Gewässern, woran viele Fischarten gestorben sind.“ Sie machte kurz eine Pause und dann sagte sie traurig: „Wir hätten es ändern können, aber keiner hat es getan.“ Danach herrschte eine Stille. Aber es war eine angenehme Stille. Wir saßen noch lange auf der Hollywoodschaukel in dem Garten meiner Großeltern. Ich machte mir viele Gedanken, über das was sie mir eben erzählt hatte. Um 15.00 Uhr gab es Kaffee und Kuchen und wir waren wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Als wir wieder im Auto saßen und nach Hause fuhren machte ich mir wieder viele Gedanken. Mich beschäftigte das Thema sehr. Ich sehnte mich ein bisschen nach dieser Welt, von der mir erzählt wurde, von den vielen Tieren, von der wundervollen Natur, nichts davon ist heute mehr da.
Autorin / Autor: Lisa, 16 Jahre