Ein winzig kleiner Teil

Einsendung von Lisa Marie Kormann, 25 Jahre

Viel zu oft erlebe ich es: Unnötiges Verpacken, überflüssiges Drucken.
Täglich bei der Arbeit im Büro erledigt der Drucker seine Aufträge.
80 % aller Faxe, die eingehen, landen nach 5 Sekunden im Papierkorb, weil es nur Werbung ist, die niemanden interessiert.
Jedes Mal denke ich: Die armen Bäume. So etwas muss doch wirklich nicht sein.
Dann kommt ein Anruf eines Supermarktes, zu dem wir (unsere Firma) Lebensmittel versendet hat.
„In der Folie, die die Ware auf der Palette umwickelt, sind mehrere kleine Löcher. Die Ware können wir so beschädigt nicht annehmen. Das muss erst neufoliert werden.“
Ich antworte nur: „Wenn nur die Folie etwas kaputt ist, die Ware aber nicht beschädigt ist, können Sie doch die Ware annehmen. Die Arbeit und Folie kann man sich doch in diesem Fall sparen. Denken Sie an den Hinweis, den Sie unter den E-Mails immer schreiben ´Denken Sie an die Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken´. Das sollte einem doch zu denken geben.“
Jedenfalls wurde die Ware doch angenommen. Dieser Fall ist leider nur einer von vielen Fällen.
Wenn ich mir das Engagement der Leute hier bei diesem Wettbewerb anschaue, freut es mich auf der einen Seite, dass so viele Leute mitmachen, auf der anderen Seite aber, sind es nicht so viele (!) Leute, wie ich es vorhin noch geschrieben habe. Auf den ersten Blick erscheint es so. Verglichen mit der Gesellschaft der ganzen Welt (!) ist es aber nur ein winzig kleiner Teil. Ein 10%- Pünktchen, wie ich immer sage. Noch immer werden viele Strände verschmutzt und der Regenwald soll für viele, sehr viele Leute sterben. Warum?
Ein winzig kleiner Teil, der vernünftig und heldenhaft arbeitet gegen einen unvernünftigen, abscheulichen, leider sehr viel größeren Teil der Welt. Sprich, die 10%-Pünktchen gegen den 90%-Karokasten. Das ist bitter und erschreckend. Wirklich erschreckend.
Ich fürchte, es wird Jahrzehnte dauern, bis der winzig kleine Teil um einiges größer geworden ist. Wenn wir Glück haben, wird es in 100 Jahren noch Regenwälder und Co geben. Doch dieses erfordert harte Arbeit.