Laubfall

Einsendung von Ole, 13 Jahre

Erste Sonnenstrahlen blitzen durchs dichte Blätterdach. Das Bett knarzt und wankt. Der Wind pfeift durch die Ritzen des Baumhauses. Unter der Decke räkelt sich etwas und rappelt sich auf. Es zieht sein schwarzes Halstuch bis über die Nase. Ein Klettergurt wird angelegt, der Karabiner klinkt sich in den Gurt ein. Die Person lässt sich langsam in die Tiefe hinab.

Es wird immer lauter. Der Mann richtet seinen Gang in Richtung des Stimmengewirrs. Der Trubel ist groß. Alles voll mit Menschen. Alles voll mit Müll. Langsam stapfen die verranzten Stiefel durch das rötliche Herbstlaub.

Meine Heimat, denkt er. Alles haben sie zerstört, geht es in Jonas Kopf vor.

Demonstranten überall. Zum Glück bin ich nicht der Einzige, denkt er und folgt der Menschenmenge.Wir wollen sie aufhalten. Wir wollen kämpfen. Wir wollen, wir kämpfen, wir geben nicht auf. Der Wald gehört uns allen!

Weit kommen sie nicht. Die große, zerstörerische Grube, sie ist nicht mehr weit. Blaulicht und Schutzschilder versperren den Weg zu der Grube, die immer größer wird. Die Riesenschaufeln nehmen uns immer mehr vom Wald.

Da hört er es wieder: Es knackst und gleich darauf stürzt ein Baum in die Tiefe. Und wieder ist das Blätterdach ein Stück kleiner.

Wann wird mein Baum dran sein? fragt sich Jonas.

Hoch oben, als längst Ruhe im Wald eingekehrt ist und die Blätter von der roten Abendsonne angestrahlt werden, sitze ich in meiner Holzhütte hoch oben in einer Baumkrone. Langsam sinken Blätter zu Boden, während mich ein heißer Tee von innen wärmt. Eine Fledermaus schwirrt vorbei.

Was soll nur werden?

Autorin / Autor: Ole