Feld und Wiese

Einsendung zum Wettbewerb Acker, Algen, Algorithmen von Raven E. Dietzel, 26 Jahre

Sind die Wiesen heute Felder,
Städte stehen, wo einst Wälder
und Flüsse wichen Straßen aus.
Schiffe treiben drauf, statt Schwänen,
Rauch steigt auf und Himmelstränen
bringen blutig leisen Tod.
Maschinen treiben Fauna hinnen,
Lärm tönt laut, statt Vogelstimmen,
nirgends haust noch eine Maus.
Und wir schlachten, fressen, brechen,
lachen, Etwas könne rächen,
vergaßen, jedes Blut ist rot.

Und Brüder schlagen Schwestern nieder,
plündern, morden immer wieder.
Entschlüpfen wir Gebärmaschinen?
Erde blutet ausgeweidet,
jedes Wesen mit ihr leidet.
Ein Mann verbrennt, was Bäume waren.
Warnungen sind längst vergessen,
Mensch bechipt und abgemessen.
Erdes Herz zernagt von Mienen.
Füße treten auf Gebeine,
achtlos, ganz als wären´s Steine,
Wo einst Felder, Ketten fahren.

Kinder lernen nicht zu weinen.
Jeder denkt nur an die Seinen,
wenn er denn noch denken kann.
Rennen, bis zum Herzzerfetzen,
bloß sich niemals niedersetzen,
denn dann wird man überfahren.
Wort und Liebe sind vergessen,
Zweck zählt, und man wird besessen,
Objekt Frau und Monster Mann.
Häuser wachsen, stürzen nieder,
alles das kommt immer wieder.
Trümmer dort wo Felder waren.

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Autorin / Autor: Raven E. Dietzel, 26 Jahre