1. Kapitel: Hoch zu Pferde!

Wenn Achal-Tekkiner durchs Land galoppieren
edel und gleichmütig stolz
Sandstaub weht auf
das Fell glänzt golden
sind sie der Menschheit 10 PS voraus

In eisigen Nächten, hochbosigen Winden
50 Grad am Nachmittag

zwischen Wasser Wüste Oasensteppen
bilden sich Superkräfte heraus
machen Halt an Baumwollpflanzen
Wurzeln so tief im Sand

Absent blickt lichte auf seine Flanke
hohles Haar unendlich schön
Dieses Geschöpf braucht keinen Föhn
nur Treue formt den Lohn



2. Kapitel: Darüber der Mensch?

Immer schneller, weiter, besser
Note eins für den Spagat
Klammern, halten, fesseln, essen
Niemand stoppt dich wenn du fragst

Will Wüstensand mit Jeep umrunden
Cruisen fetzen stylish sein
Die neue Kunde wird getragen
in 1000 Mbit/s
Hedonismus hat seinen Reiz
Saint Boy hat´s gespürt



3. Kapitel: Lösungsansätze

Ich frag mich: wie können wir uns wieder besser fühlen?

Wir könnten den Regenwald stehen lassen
die Bäume einfach innen aushöhlen, mit Apfelstechern in Riesendimension
so bewahren wir den Tieren ihren Lebensraum

wir könnten Blutregen recyclen
indem wir zwischen zwei Wolkenkratzer Nebelfänger spannen
die Saharastaub empfangen
oder gleich die Nebelfänger neben Fontänen
oder könnten wir
alle ein bisschen weniger wollen?
ein kostenloses Konzert wahrnehmen
im Park unter einem alten Baum
wenn der Wind raschelt

Die Oma mal im Altenheim besuchen
sie von ihrer entbehrungsreichen Kindheit erzählen lassen
und wie sie gelacht haben als in ihrem „Roggalicht“ alle zusammen
sich aufgezogen und Theater gespielt haben
und Brunnenwasser der einzige Wein war?

Alte sind doch eine biologische Ressource
von Geschichten, Menschlichkeit und Gefühl
Nette Worte, habe ich gehört, sind auch nachwachsend

Das Innere der Bäume würde ich für Lagerfeuer verwenden
die überall in der Stadt verteilt
für Menschentrauben sorgen
wo Feuerschein Fremde erhellt
ich mir selbst nah komme
statt 4000 km weit weg
(Zufriedenheit?)