Einatmen.Ausatmen.

Einsendung zum Wettbewerb Acker, Algen, Algorithmen von Cleo, 26 Jahre

An einem Tag bin ich in Erde, trübe, volle, nasse Schwere.
hebe ich mich still entgegen, dem Licht, dem Wind, der Nacht, dem Regen.
Zeit verstreicht mit leisen Schritten, wandelt unaufhörlich um.
Kein Moment wird überschritten, alles wird anders, fügt sich stumm.


An einem Tag bin ich hoch oben, wiege mich in jeder Böe.
Trotze Sturm und Windeshöhe, du atmest aus, ich atme ein.
Warte auf des Sommers Ende, warte auf die erntend Hände.


Du nimmst mich, du isst mich, kaust und verschluckst mich.
Du hältst mich und trägst mich, zerhackst und zersägst mich.
Jetzt bin ich bei dir, um dich, ich bin du.
Ich gebe dir Antrieb, Wärme und Kraft,
Erreichst mit mir was du alleine nicht schaffst.

Der Moment wo ich alt bin, müder, zerfetzt, zerkaut und getragen,
legst du mich zur Ruhe nach all diesen Tagen.
An diesem Tag bin ich in Erde, trübe, volle, nasse Schwere.
Hebe ich mich still entgegen, dem Licht, dem Wind, der Nacht dem Regen.


Stell dir vor es wären Kreise? Kreise wie beim Steineschnippen.
Wie beim Sprung von hohen Klippen. Kreise ohne Angst vorm Ende.
Kreise die um Kreise kreisen, Kreise die dir Wege weisen.
Siehst nicht den Anfang, siehst nicht das Ende,
doch legst dir ein Stück, in deine Hände.

Zurück

Autorin / Autor: Cleo, 26 Jahre