E-Mails richtig schreiben
E-Mails sind so direkt wie ein Telefonat, aber so distanziert wie ein Brief. Da ist der richtige Ton gefragt.
Stellt euch vor, ihr arbeitet in der LizzyNet Redaktion und bekommt jeden Tag 30 E-Mails mit Fragen, Vorschlägen, Grüßen und Beschwerden. Stellt euch vor, diese 30 E-Mails kommen täglich von verschiedenen Absendern. Und in diesen E-Mails steht dann:
"Danke, es hat geklappt."
Oder
"Ich weiß immer noch nicht, wie es geht."
Oder
"Ich will das Buch aus dem Carlsen Verlag"
Sonst nichts! Was hat geklappt und was geht nicht? Welches Buch doch jetzt gleich? Was würdet ihr da antworten? Uns fällt dazu meist außer Haare raufen und der flehentlichen Bitte, das Problem doch etwas genauer zu beschreiben, nicht viel ein.
Nicht schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist
Womit wir auch schon beim Thema wären: E-Mails "richtig" zu schreiben ist nämlich eine Kunst für sich. Freilich sind E-Mails keine Briefe. Sie sind schneller (was nicht unbedingt heißt, dass so manche E-Mail nicht auch erst nach 6 Wochen beantwortet wird), sie sind unmittelbarer und sie sind im Allgemeinen auch etwas formloser. Das heißt, es gibt weniger Vorgaben wie z.B. einen Briefkopf, eine Unterschrift, eine spezielle Anrede und weniger vorgeschriebene Floskeln.
Eine E-Mail ist aber dennoch kein Telefongespräch, in dem man redet, wie einem der Schnabel gewachsen ist und auch keine Sms und kein Chat, in der man alles so kurz wie möglich sagt und am besten nur noch in Abkürzungen spricht. E-Mails sind ein ganz eigenes Medium, das irgendwo zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit liegt und ganz eigenen Regeln unterliegt. Für eine funktionierende Kommunikation ohne Peinlichkeiten und Missverständnisse sollte man daher auf bestimmte Dinge achten.
Betreff: Adresse, Betreffzeile und Gruß
Die Adresse kann man gar nicht oft genug kontrollieren. Denn wenn auch nur ein Buchstabe in ihr verrutscht ist, kommt sie zurück. Oft aber erst dann, wenn der Computer längst aus ist und man das manchmal auch wichtige Geschreibsel längst auf dem Bildschrim des/der EmpfängerIn wähnt. Dabei reicht es bei E-Mails an mehrere EmpfängerInnen aus, wenn nur EINE EINZIGE Adresse falsch geschrieben ist, dann kriegt keine/r der Empfänger die E-Mail. Meistens bekommt ihr dann aber eine Fehlermeldung von eurem E-Mailprogramm.
Die Betreffzeile sollte man unbedingt ausfüllen. In ihr gibt man kurz und knapp Auskunft darüber, worum es in der E-Mail geht: z.B. "Praktikum?" oder "Buchbesprechung" oder "Beschwerde". Das ist sehr hilfreich! Oft entscheidet die Betreffzeile sogar, ob die E-Mail überhaupt gelesen wird (bei uns nicht, wir lesen alle E-Mails ;-)!).
Eine kurze Begrüßungsformel zu Beginn der E-Mail ist angebracht. Beim täglichen Schriftverkehr mit der besten Freundin kann man auf das "Hallo", "Guten Tag" oder "Liebe Sowieso" gut und gerne verzichten. Bei E-Mails an Leute, die man nicht gut oder gar nicht kennt, sollte man sich zumindest eine kurze Floskel abringen. An die Lizzynetredaktion darf es auch ein "Hi" sein. Bei Bewerbungen oder Anfragen an offizielle Stellen aber kommt man auch in einer E-Mail ohne das "Sehr geehrte Damen und Herren" nicht aus.
Autorin / Autor: Sabine - Stand: 3. Januar 2003