„Was will ich?“ „Was kann ich?“ „Welche Möglichkeiten habe ich?“ „Wo liegen meine Chancen?“
Genau dies sind die Fragen, mit denen die SommerUni 2007 der Bergischen Universität Wuppertal versucht hat, Schüler wie mich auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Genau dies sind auch die Fragen, die ich mir stellte, als ich Anfang diesen Jahres die Messe „Einstieg Abi“ in Köln besuchte, um neue Einblicke in verschiedene Studiengänge zu gewinnen. Ich denke folgende Situation kennen viele von uns: Orientierungslos und hilfesuchend versucht man als Jugendlicher heutzutage so viele Informationen wie möglich zu sammeln, die einem helfen könnten, den richtigen, für einen selbst passenden Beruf zu finden. Doch am Ende besitzt man dann nur eine Vielzahl von Unterlagen und Papieren, die einen zwar über die unterschiedlichsten Fächer informieren, jedoch keinen wahren Einblick darüber verschaffen, wie die Zukunft im betreffenden Bereich wirklich aussehen kann.
*SommerUni für die Zukunft*
Hier versucht die SommerUni für uns Abhilfe zu schaffen oder zumindest den ersten Wink zu geben, wie so eine „Zukunft“ aussehen kann. Denn hier hat man selbst die Möglichkeit eigene Erfahrungen zu sammeln. An der SommerUni kann jeder von uns endlich praktisch tätig werden und alles live miterleben, anstatt wie immer seine Informationen nur schwarz auf weiß vorgelegt zu bekommen. Ich zumindest nahm das Angebot, welches mir damals auf der Messe gemacht wurde, ein paar Tage in Wuppertal zu verbringen und für eine Woche ein richtiges Studentenleben zu führen, dankend an. Das für alle Schüler ab der 10. Klasse aufwärts angebotene Projekt zielte darauf ab, die technischen Berufe, welche an der Bergischen Universität in Wuppertal erlernt werden können, auch für die weibliche Welt ansprechender und zugänglicher zu machen.
*Der erste Tag war eher trostlos*
Voller Hoffnung, endlich neue Erkenntnisse darüber zu erwerben, was ich nach meinem Abitur einmal machen möchte, fuhr ich in die fremde Stadt, wo jedoch keinerlei Probleme bei der Orientierung auftraten. Sofort zu Beginn wurden wir am Campus Freudenberg herzlich empfangen: Jeder erhielt einen SommerUni-Ausweis, um, genau wie die Studenten, in den verschiedenen Mensen und Cafeterias Rabatte zu bekommen. Wir wurden von unseren Tutorinnen und den Veranstaltern begrüßt, informiert und begleitet. Mit einem Pack von Informationsmaterialien unterm Arm ging es nach der Eröffnungsveranstaltung gleich zum nächsten Campus (in diesem Fall Campus Haspel) und die erste Vorlesung wurde besucht. Da ich mich sehr für Architektur interessiere, beschloss ich mich vorwiegend mit diesem Bereich zu befassen, und so war die erste Vorlesung, die ich mir ansah „Klassizismus bis Vormoderne“, welche sich mit der Architekturgeschichte und –theorie befasste. Mir wurde schlagartig klar, dass hier die Mitarbeit lediglich aus Teilnahme, Zuhören und Mitschreiben bestand – Das Thema wurde zwar gut mit verschiedenen Bildern und Beispielen veranschaulicht, dennoch begann mein erster Tag an der Uni somit eher trostlos. Aber gut, jeder Studiengang hat seine Tücken, bei der Architektur jedenfalls hat mir die Geschichte am wenigsten zugesagt.
*Überraschende Meeeresbiologie*
Innerhalb der nächsten 3 Tage besuchte ich weitere Veranstaltungen zu den Fachbereichen Architektur und Zoologie. Ich muss sagen, dass mich der Studiengang Architektur nach meinen jetzigen Erfahrungen schon reizen würde, trotz der zum Teil sehr trockenen Vorlesungen, denn ich schätze, dass ich vor allem Spaß daran hätte, mich selbst kreativ bei dieser Arbeit entfalten zu können. Trotzdem muss ich sagen, dass wider meiner Erwartungen der Fachbereich „Zoologie“ sehr interessant gestaltet war. Ich besuchte die Vorlesung „Meeresbiologie“ und im Gegensatz zu all den anderen Veranstaltungen war hier eine eher lockere und entspannte Atmosphäre. Die Studenten stellten Fragen und wurden selbst aktiv in das Geschehen mit eingebunden. Ich fand das Thema sehr interessant und ich muss sagen, dass ich mir vorstellen könnte, etwas in dieser Richtung auch später einmal zu machen.
*Dankbar für den Blick in die Zukunft*
Insgesamt boten mir die verschiedenen Veranstaltungen einen guten Einblick in das Studentenleben. Ich denke dies wird der erste Schritt nach meinem Abitur sein, insofern war es sehr interessant für mich zu sehen, wie so ein Uni-Alltag aussieht. Leider muss ich zugeben, dass ich jetzt immer noch nicht weiter gekommen bin mit meiner Entscheidungswahl(/qual). Ich fand die beiden Studiengänge wirklich spannend und die verschiedenen Vorlesungen waren sehr informativ, dennoch besteht in genau diesen Fachbereichen nur eine sehr geringe Chance, später einen Job zu finden, was mich noch davon abhält, mich für einen dieser Studiengänge zu entscheiden. Dennoch bin ich sehr dankbar für diese Erfahrung und bin froh, wenigstens schon einmal einen Einblick in so ein Uni-Leben und meine mögliche Zukunft gewonnen zu haben.
Autorin / Autor: sinysoo - Stand: 13. November 2007