Von Frauenquoten und Autos

Ein Student hat uns erzählt, dass die Aussichten auf einen Arbeitsplatz für PhysikerInnen sehr gut sind.

Auf  20 ausgeschriebene Plätze melden sich im Durchschnitt nur 13 Bewerber und besonders wenige Frauen. PhysikerInnen, die sich auf das Gebiet angewandte Physik spezialisiert haben, arbeiten meistens in größeren Unternehmen in der Forschung (und verdienen sehr gut).

Von der Theorie zur Praxis

Am letzten Tag gab es Betriebsbesichtigungen. Ich bin mit elf Mädchen zu Ford nach Köln gefahren. Ford hatte extra für uns einen Bus gemietet. Dort sind sogar drei Frauen nur dafür angestellt, um dafür zu sorgen, das die Frauenquote gesteigert wird. In der Kantine konnte ich sehen, dass es im Moment nur etwa 10% Frauen gibt. Die Gründe, warum Ford mehr Frauen will, sind nach eigener Aussage, dass Mädchen in der Schule, in der Ausbildung und im Studium besser sind als viele Jungs und dass Ford auch Autos konstruieren will, die Frauen gefallen. Wer von euch sich für Elektrotechnik oder Maschinenbau interessiert, sollte sich unbedingt mal bei Ford informieren. Sie bieten dort nämlich tolle Praktika an.

Telefonkonferenz mit England, China und den USA

Nach dem Mittagessen konnten wir uns dann noch mit  Ingenieurinnen unterhalten. Eine der Frauen hatte Maschinenbau studiert. Aber jetzt verbringt sie ihre Zeit hauptsächlich damit, E-Mails zu beantworten und Konferenzen zu leiten. An diesem Tag hatte sie eine Telefonkonferenz mit einem Zulieferer aus den USA, einem Kollegen aus England und einem Produzenten aus China. Es ging um Lieferprobleme. Auch in dem Unternehmen in Köln ist die Umgangssprache Englisch. Die Ingenieurin arbeitet nur noch halbtags, weil sie zwei kleine Kinder hat. Die sind während dieser Zeit meistens im Werkskindergarten. Außerdem darf sie an einem Tag in der Woche zu Hause arbeiten.

Auch wenn man weiter weg wohnt: Es lohnt sich!

Wie ihr sicherlich gemerkt habt, hatte ich eine super Woche in Wuppertal! Ich bin mir jetzt ziemlich sicher, dass ich Physik studieren möchte. Besonders gut gefällt mir daran, dass man nur im Team arbeitet. Teamwork und Kommunikation sind deshalb sehr wichtig. Auch das ist ein Grund, warum Frauen dringend gebraucht werden, hat uns ein Student(!) erzählt. Ich habe zwar gehört, dass das Grundstudium langweilig sein soll. Aber danach hat man schon an der Uni die Möglichkeit an internationalen Projekten mitzuarbeiten. In Wuppertal wird beispielsweise ein Detektor für den Teilchenbeschleuniger in Genf zusammengebaut. Man arbeitet eng mit anderen Teams auf der ganzen Welt zusammen und kommt so auch viel rum.

Die SommerUni in Wuppertal kann ich jedem empfehlen. Wenn ihr weiter weg wohnt, ist das  kein Problem. Ich komme auch aus Schleswig-Holstein. Wenn man alleine fährt, kann das sogar ein Vorteil sein, weil man dann viel leichter Leute kennen lernt.

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Autorin / Autor: noralinn - Stand: 12. Juli 2005