Systemadministratorin
Heidrun Schmale: Eigentlich war sie Lehrerin für Sport und Biologie. Dann kam sie auf die Idee, eine Weiterbildung zur Expertin für multimediales Training bei Siemens anzufangen...
Zusammen mit einem Freund gründete sie eine Computerschule, arbeitete anschließend bei Siemens. Zuerst als Trainerin und später als Netzwerkadministratorin, wo sie zuständig war für 150 Rechner.
Das war zuerst für sie ein Sprung ins kalte Wasser. Jetzt ist sie bei Schulen ans Netz e.V. beschäftigt.
Wie sieht denn nun deine Arbeit konkret aus? Wie sieht so ein üblicher Tagungsablauf aus?
Ich bin offiziell die wissenschaftliche Begleiterin im Bereich Technik und zuständig für Problemlösungen im Computerbereich für Schulen. Ich beschäftige mich mit Projekten, die an verschiedenen Stellen über Deutschland verteilt sind. An verschiedenen Schulen sollen Projekte durchgeführt werden, bei denen am Ende ein übertragbares Modell steht, das andere Schulen, die vielleicht eine ähnliche Ausgangssituation haben – schlechte Computer, Schwierigkeiten in der Systemwartung- als Vorbild nehmen können. Die Begleitung dieses Projektes wird dann unsere Aufgabe sein.
Kannst du mal ein ganz einfaches Beispiel sagen? Die Lizzys sind ja an der Schule und kennen die Probleme vor Ort? Was soll denn da jetzt passieren?
Fast alle Schulen sind zwar mittlerweile mit Computern ausgestattet und im Netz, aber was heißt das im Extremfall? Der Extremfall ist, dass der Computer der Schulsekretärin mit einem analogen Modem am Internet hängt. Aber vielleicht gibt es ja tatsächlich einen EDV-Raum, dort stehen dann sechs Computer herum, die sogar benutzbar sind, die eventuell auch vernetzt sind und ins Internet kommen könnten. Trotzdem werden sie nicht benutzt. Entweder weil die Lehrer es methodisch nicht einbeziehen können, oder weil sie die Technik nicht benutzen können, oder weil von 6 Computern nur 4 hochfahren. Das machen die Lehrer zweimal, danach werden sie nicht mehr benutzt. Jetzt ist die Frage, wer sorgt dafür, dass die Computer in der Schule funktionieren? Wer in der Regel dafür sorgt, ist in den meisten Fällen der Lehrer, der gleichzeitig wenn die Computer nicht funktionieren, nicht abkömmlich ist, weil er woanders im Unterricht steckt, und der das Netz ohne großes Hintergrundwissen einmal funktionsfähig aufgebaut hat und nicht noch die Wartung und Reparaturen leisten kann. Das geht einfach nicht! Das ist ein Unding! Wenn man jetzt noch davon ausgeht, das es nicht 6 Computer sondern tatsächlich 30 Computer sind, die auch noch unterschiedlich ausgestattet und unterschiedlich schnell sind, unterschiedliche Programme draufhaben und dann von einem Lehrer im Unterricht genutzt werden, so funktioniert das nicht und wenn es nicht funktioniert, dann wird es nicht eingesetzt. Nun, wie kann ein vernünftiges System aussehen? Ja, wenn wir das wüssten, dann brauchte man uns nicht.... Es muss also ein System sein, was die Wartung und Installation aus den Schulen rausnimmt, was ein zuverlässiges Netzwerk beherbergt, das aber kostengünstiger ist als die Systeme, die es zur Zeit gibt.
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Autorin / Autor: Redaktion/Heidrun Schmale - Stand: 8. Januar 2003