"Konzentrier dich!", "Nein, nicht noch einen Keks, du bist satt", "Jetzt reiß dich mal zusammen". Gebt ihr euch in heiklen Situationen auch ständig Selbstanweisungen, um euch und euer Verhalten besser in den Griff zu bekommen?

WissenschaftlerInnen der University of Toronto haben die unterstützende Funktion der inneren Stimme nun genauer unter die Lupe genommen. Denn dass Menschen häufig mit sich selbst im Gespräch sind und sich ständig zu irgendetwas ermahnen, ist natürlich längst bekannt, wie und ob die innere Stimme aber auch wirklich hilft, das eigene Verhalten zu kontrollieren, konnte nun näher beleuchtet werden.

Sich selbst etwas vorzusagen hilft bei der Selbstkontrolle

Für die Untersuchungen machten die ForscherInnen um Alexa Tullett Tests mit Freiwilligen. Sie sollten am Computer auf eine Taste drücken, wenn ein bestimmtes Symbol erschien, aber nicht darauf drücken, wenn ein anderes Symbol erschien. Da es mehr Symbole gab, bei denen gedrückt werden sollte als solche, wo nicht gedrückt werden durfte, mussten die Testpersonen sich ziemlich beherrschen, um nicht impulsiv bei jedem auftauchenden Symbol wie wild auf die Tastatur einzuhauen.

In einem zweiten Versuchsdurchlauf wurden die Versuchsteilnehmer aufgefordert, sich während der Augaben ständig ein Wort vorzusagen. Auf diese Weise sollte die innere Stimme "geblockt" werden, denn die ForscherInnen wollten herausfinden, ob die Testpersonen dann schlechter abschnitten und den impulsiven Wunsch zu drücken, weniger kontrollieren könnten. Und tatsächlich zeigte sich in einer Reihe von Durchläufen immer wieder, dass die Testpersonen sich weniger zurückhalten konnten, wenn sie daran gehindert wurden, ihre innere Stimme zu nutzen. Sie wiesen eine deutlich niedrigere Selbstkontrolle auf und neigten stärker zu impulsiven Reaktionen.

Für die Forscher unterstreicht das, welche wichtige Rolle die innere Stimme bei der Selbstkontrolle spielt. Zögert also nicht, euch immer wieder selbst zu ermahnen und Anweisungen zu geben. Es hilft offenbar ;-).