Liebe kostet zwei Freunde
Studie: Zeitmangel lässt Freundeskreis schrumpfen
Es ist das alte Lied. Eure beste Freundin hat sich unsterblich verliebt und hat jetzt überhaupt keine Zeit mehr für euch. Statt stundenlanger Telefongespräche und ausgiebigen gemeinsamen Freizeitaktivitäten, bekommt ihr jetzt bestenfalls noch Schwärmereien über den neuen Schatz und jede Menge Absagen.
Neue Liebesbeziehungen verschlingen Zeit und lassen nicht viel übrig für einst enge Vertraute. ForscherInnen der University of Oxford haben dieses Freundschaftselend nun in Zahlen gefasst.
Da waren's nur noch drei
Professor Robin Dunbar erklärte britischen Medien gegenüber, sich zu verlieben koste ca. zwei Freundschaften. Typischerweise hätten Menschen ca. fünf Freunde in ihrem engsten Freundeskreis. Das sind Menschen, die sie mindestens einmal die Woche sehen und die ihnen in Lebenskrisen eine Stütze sind. Wenn sie sich verlieben, schrumpft dieser innere Kreis gerne mal auf vier, wobei einer dieser vier dann der/die neue PartnerIn sei. Demnach verbleiben nur noch drei enge Freunde.
Für die Studie wurden 540 Menschen über 18 Jahren zu ihren Freundeskreises und dessen Veränderung bei einer neuen Liebe befragt. Die Ergebnisse bestätigten die weit verbreitete Sichtweise, dass Liebesbeziehungen zu einem kleineren sozialen Netz führen.
Die Tiefe einer Beziehung oder Freundschaft hänge eben sehr stark von der Häufigkeit ab, mit der man mit einer Person zu tun habe, erklärte Dunbar. Er vermutet, dass die totale Fokussierung auf den/die neue LiebespartnerIn dazu führe, dass man die anderen nicht mehr so häufig sehe und die Beziehung zu ihnen darum abgeschwächt würden.
Ob wir dafür jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung gebraucht hätten, sei mal dahingestellt. Vielleicht kann man aber mit diesen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen die verliebte Freundin mal daran erinnern, dass ihr Freundeskreis gerade bedenklich schrumpft. Und wenn alles nichts hilft, müsst ihr euch einfach selbst verlieben ;-).
Die Studie wurde auf dem British Science Festival der Aston University vorgestellt.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 17. September 2010