Achtung, Zocker am Steuer!
Virtuelle Raser fahren auch im echten Leben gerne riskant
Jugendliche, die häufig Rennspiele spielen - vor allem solche, in denen riskantes und rasantes Fahrverhalten inkl. dem Über-den-Haufen-fahren von Passanten mit Extrapunkten belohnt wird - neigen auch in der Realität zu einem rasanten Fahrstil. Das will die Wissenschaftlerin Kathleen Beullens von der Katholischen Universität Leuven in Belgien herausgefunden haben. Sie wollte herausfinden, ob virtuelles Rasen junge Leute auch zu reelem Rasen ermutigt.
Für ihre Untersuchung befragte sie 2000 belgische Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren zu ihrer Begeisterung für Rennspiele. Zwei Jahre später befragte sie all die Jugendlichen noch einmal, die in der Zwischenzeit den Führerschein gemacht hatten. Hier sollten sie angeben, ob sie beim reellen Fahren bereitwillig Risiken eingingen oder wie sie zu Geschwindigkeit und Fahren unter Alkoholeinfluss stehen.
Bei der Auswertung der Fragebögen fanden die Forscherin und ihr Team einen deutlichen Zusammenhang zwischen hoher Geschwindigkeit sowie Risikobereitschaft im Straßenverkehr in der Realität und Erfahrungen mit Rennspielen - dabei hatten die ForscherInnen darauf geachtet, dass besonders aggressive und risikobereite Persönlichkeiten die Ergebnisse der Befragungen nicht verfälschten.
Einen Zusammenhang zwischen intensiver Rennspielerfahrung und einer Akzeptanz für Fahren unter Alkoholeinfluss fanden die ForscherInnen nicht - Alkohol spielt in den betreffenden Spielen schließlich auch keine Rolle.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 6. September 2010