Zahnlücke durch Zungenpiercing?
Studie: Druck lässt Zähne weichen
Oh Gott! Erst lässt sich das pubertierende Kind ein Zungenpiercing stechen und dann ruiniert es damit auch noch seine schönen Zähne. Die wieder in ihren lückenlosen Ursprungszustand zu versetzen, kostet dann eine Unsumme Geld. Nicht auszudenken!
Diesen schlimmen "Elternalbtraum" malen ForscherInnen der University of Buffalo an die Wand und haben auch gleich ein furchterregendes Fallbeispiel parat: Eine 26-jährige Trägerin eines Zungenpiercings hatte über sieben Jahre lang ihre armen Schneidezähne so lange mit dem Metallteil in ihrer Zunge malträtiert, dass eine Lücke zwischen den Zähnen entstand, die vorher definitiv nicht da war.
Studienleiter Sawsan Tabbaa von der UB School of Dental Medicine verwies auf eine vorausgehende Studie unter HighschoolschülerInnen, derzufolge viele Zungengepiercte die unerfreuliche Angewohnheit haben, mit ihrem Zungenpiercing herumzuspielen und es immer wieder gegen und zwischen die Schneidezähne zu drücken. Dies sei bei einem hohen Prozentsatz der Untersuchten der Fall gewesen und könne zu einer Lücke zwischen den Zähnen führen, wie das Fallbeispiel der 26-Jährigen veranschaulicht.
Infektionen, Blutungen, Zahnfleischverletzungen
Weil ein Zungenpiercing in der Regel nie entfernt wird - das Loch würde sich sonst zu schnell schließen - sind die Zähne ununterbrochen dem Druck durch das Metallteil ausgesetzt und weichen schließlich.
Der Forscher warnte darum ausdrücklich vor Zungenpiercings. Diese könnten nicht nur für unerwünschte Zwischenräume sorgen, sondern auch Infektionen, Blutungen, Zahnfleischverletzungen, Zahnbruch und im schlimmsten Fall sogar Hirnabszesse hervor rufen. Wer seine Gesundheit, seine Zähne und seinen Geldbeutel schonen wolle, solle also Zungenpiercings unbedingt vermeiden.
Die Warnung vor Zahnlücken durch Zungenpiercings könnte allerdings durchaus nach hinten los gehen. Schließlich bestechen viele Schönheiten gerade durch ihre hinreißende Zahnlücke: Vannessa Pardis, Brigitte Bardot, Georgia May Jagger, Lara Stone. Am Ende wird der "Elternalbtraum" zum Teeni-Trend: Lückenhaft schön durch Zungenpiercing!
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 3. August 2010