Auszeichnung für "die richtige Lebensweise"
„Alternative Nobelpreise“ 2012 gehen nach Afghanistan, Großbritannien, in die USA und die Türkei.
Bei all den Nachrichten über Aufstände, Kriege und Gewalt in der Welt, geraten oft die in Vergessenheit, die sich und ihr Leben dafür einsetzen, endlich dauerhaften Frieden und Gerechtigkeit für die Menschheit zu erreichen. Der "Right Livelihood Award" will deshalb genau diese Leute und Organisationen ins Licht der Öffentlichkeit rücken. In diesem Jahr werden sich "Sima Samar" (Afghanistan), "Gene Sharp" (USA) und die Organisation "Campaign Against Arms Trade" (Großbritannien) ein Preisgeld von 150 000 € teilen, "Hayrettin Karaca" (Türkei) erhält den undotierten Ehrenpreis. Alle diesjährigen Preisträger sind im Bereich der "Arbeit für Frieden und Sicherheit" tätig.
Zum ersten Mal geht ein Preis nach Afghanistan und rückt das Land, dass wir sonst nur mit Krieg und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung bringen in ein anderes Licht. "Sima Samar" hat dort die Shuhada-Organisation gegründet, welche Schulen und Krankenhäuser betreibt. Sie ist außerdem die Gründerin des Ministerium für Frauenangelegenheiten und seit 2004 Vorsitzende der unabhängigen Menschenrechtskommission von Afghanistan.
"Gene Sharp" aus den USA ist ein Experte für gewaltlose Revolutionen. Seine Schriften werden von Bewegungen auf der ganzen Welt gelesen und angewandt z.B. auch während des Arabischen Frühlings.
Seit 1974 versucht "Campaign Against Arms Trade" ("Kampagne gegen Waffenhandel"), Großbritanniens Waffenexport einzudämmen. Sie decken Korruption, Heuchelei und die tödlichen Folgen im Zusammenhang mit Waffenhandel auf und wollen Waffenfirmen und die Regierung für ihr Verhalten zur Verantwortung ziehen.
Bei dem Ehrenpreisträger "Hayrettin Karaca" - Großvater der türkischen Umweltbewegung und Mitbegründer der Umweltorganisation TEMA - hat der Jury besonders gefallen, dass er seinen unternehmerischen Erfolg in der Textilbranche immer dem Umweltschutz untergeordnet hat.
Der "Right Livelihood Award" - auf Deutsch etwa "Preis für die richtige Lebensweise" - wird im Dezember bei einer Zeremonie im Schwedischen Reichstag verliehen. Trotz der umgangssprachlichen Bezeichnung "Alternativer Nobelpreis" und dem selben Herkunftsland, hat dieser Preis nichts mit dem eigentlichen Nobelpreis zu tun. Die Namenswahl erklärt sich dadurch, dass Jakob von Uexill seine Stiftung "Right Livelihood Foundation" 1980 gründete, nachdem er versucht hatte, die Nobelstiftung zur Schaffung neuer Preiskategorien zu bewegen, was dieser jedoch nicht möglich war. Der "Right Livelihood Award" kennt selber keine strengen Kategorien: er wird jedes Jahr an Menschen vergeben, die sich mit zeitaktuellen Problemen befassen. Besonders berücksichtigt werden dabei die Bereiche Umwelt, Frieden, Abrüstung und Menschenrechte.
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Autorin / Autor: Redaktion/ Kirsten/ Pressemitteilung - Stand: 27. September 2012