Gemeinsam mit ihrem Freund und ihrem besten Freund verbringt Romy ihren Sommer in Ancora, einem kleinen, abgeschiedenen Ort, fernab von jeglicher Zivilisation, ohne Kontakt nach außen. Alles beginnt wie ein riesiges Abenteuer, doch schon bald stellt Romy fest, dass in dem kleinen Dörfchen etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Und dann bemerkt sie auch noch, dass alles, was ihr widerfährt, exakt den Versen eines Gedichts entspricht, welches ihre Mutter vor Jahren geschrieben hat – wenn das so weiter geht, endet die Reise für sie mit dem sicheren Tod! - Was also tun?

*Meine Meinung*
Man gleitet schön in die Geschichte und wird gerade über den angenehm lesbaren Schreibstil des Autors schnell an die Handlung und in das sonderbare Dörfchen rein geführt, wo es dann auch schon schnell interessant und vor allem spannend wird. Und das bleibt durchweg so! Es kommen immer wieder neue Fragen auf, man fiebert mit und fliegt nur so über die Seiten. Ich denke gerade Romy als so sympathischer Charakter macht da viel aus. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen und ihr Abenteuer mit ihr durchleben.

An einigen Stellen haben mir allerdings ein paar Details zu Ancora selbst gefehlt. Es heißt immer wieder, hier würde man ganz anders aufwachsen, es herrsche ein anderer Umgang untereinander und man habe eigentlich nichts mit der Welt außerhalb zutun - aber eben immer nur in Nebensätzen. Es ist mir so lange Zeit nicht gelungen, mir irgendwie ein Bild von Ancora und einigen Akteuren zu machen, was ich zwischenzeitlich doch recht schade fand.
Das tut der Geschichte im gesamten aber definitiv nichts ab, im Gegenteil, an manchen Stellen macht es die Magie, die überall zu herrschen scheint, nur noch geheimnisvoller, interessanter und teilweise auch furchterregender.

Das Ende war dann zwar nicht so spektakulär und magiereich wie ich es erwartet hätte, ist aber trotzdem schlüssig und rundet die ganze Geschichte gut ab.
Was mir am Schluss aber doch sehr gut gefallen hat, war die Moral; die Pointe. Das Buch hat eine tolle und vor allem leicht verständlich gemachte Message, was ich in Kinder- und Jugendbüchern immer wieder schön finde. Gerade dann, wenn es so gut passt und auch auf aktuelle Situationen anwendbar ist.

Es ist schwer zu sagen, für welche Altersgruppe das Buch bestimmt ist; die Charaktere selbst sind wohl im Alter von 18-20 Jahren, die Handlungen und Beschreibungen haben mich aber teilweise eher an Bücher für Jüngere erinnert. Alles in allem würde ich das Buch aber trotzdem allen – auch den noch nicht Lesebegeisterten, Colin hat da eine Mission-, ab ca. 12 Jahren empfehlen. Es ist eine wirklich schöne Abenteuergeschichte, die sich leicht und mit Spannung lesen lässt und einem vor allem eine tolle Message mit auf den Weg gibt!

*Erschienen bei Planet!*