As Good as Dead

Autorin: Holly Jackson
Übersetzt von Sabine Schilasky

Seit wir Pip in “A Good Girl’s Guide to Murder” kennen gelernt haben, hat sich in ihrem Leben einiges verändert: Sie hat die Morde an Andie Bell und Sal Singh aufgeklärt und den verschwundenen Jamie lebendig wieder aufgespürt. Dabei ist einiges an dunklen Geheimnissen und Verkettungen ans Tageslicht gekommen, was die Kleinstadt Little Kilton einerseits in Aufruhr versetzt hat, ihren Bewohnern andererseits aber auch einen gewissen Frieden mit sich selbst und miteinander eingebracht hat. Nur für Pippa laufen die Dinge alles andere als friedlich: Durch ihren extrem erfolgreichen Podcast ist sie plötzlich eine Person des öffentlichen Lebens geworden. Während viele Fans sie anhimmeln und sie für ihre besonderen Fähigkeiten bewundern, begegnen ihr Kritiker aggressiv und voreingenommen. Viele vergessen dabei, dass hinter dem Bildschirm eine echte junge Frau aus Fleisch und Blut sitzt, die alle Nachrichten und Kommentare liest und sich zu Herzen nimmt. So kommt es, dass neben verletzenden Inhalten auch häufig Drohungen in Pippas Postfach landen. Die meisten kann Pippa ignorieren und ausblenden, doch einige Nachrichten stechen heraus und geben ihr ein ungutes Gefühl. Als sich zu ihrem anonymen „Brieffreund“ auch noch ein Stalker gesellt, fällt es Pippa immer schwerer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Denn plötzlich steht sie selbst im Zentrum ihrer Ermittlungen, ihr läuft die Zeit davon und von der Polizei kann sie keine Hilfe erwarten, das hat ihre Erfahrung mehr als einmal gezeigt.

Nachdem mir bereits die ersten beiden Teile „A Good Girls Guide to Murder“ und „Good Girl, Bad Blood“ sehr gut gefallen haben, war meine Vorfreude auf den dritten Teil groß. Ich hatte etwas Sorge, dass sich im dritten Teil ein gewisses Vorgehen nach „Schema F“ einstellen würde, doch diese Sorgen waren unbegründet. Der Autorin gelingt es, das Tempo noch einmal zu steigern und die Beklemmung beim Lesen deutlich anzuheben. Während Pippa im ersten Teil ein Verbrechen aus der Vergangenheit untersucht, ermittelt sie im zweiten Teil in einem akut andauernden Kriminalfall. Im dritten Teil nun ist Pippa selbst im Fadenkreuz eines Verbrechers, und muss ihren eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen. Für mich liegt darin der größte Unterschied zu den bisherigen Büchern: Die Gefahr lauert immer unmittelbar auf der nächsten Seite, jegliche Distanz zum Geschehen geht verloren. Das erhöht den Grusel-Faktor, hat mir als Leserin aber auch einiges abverlangt. „As Good as Bad“ ist darüber hinaus deutlich brutaler, dafür wird aber auch die Love Story zwischen Pippa und Ravi weiter breit getreten – für mich etwas zu sehr. Dafür gelingt es Holly Jackson auch in „As Good as Dead“, die vielen Fäden aus den beiden Vorgeschichten wieder aufzunehmen und jede Unklarheit aufzuklären. Das hat bei mir für Verblüffung wie auch für Begeisterung gesorgt, und den Unterhaltswert dieser Geschichte deutlich gesteigert. Ich kann die Serie um Pippa und ihre Heimatstadt uneingeschränkt empfehlen und bin gespannt, was Holly Jackson in Zukunft noch veröffentlichen wird.


*Erschienen bei One*

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Autorin / Autor: lacrima - Stand: 12. Juni 2023