Ausgeprägtes Sprachbewusstsein
Zweisprachigkeit bringt Kindern Vorteile
Kinder, die zweisprachig aufwachsen, haben kognitive Vorteile gegenüber einsprachig aufwachsenden Kindern. Das berichten kandadische ForscherInnen der York University in der Fachzeitzschrift Child Development, die die sprachliche und nicht sprachliche Entwicklung von über 100 sechsjährigen einsprachig oder zweisprachig aufgewachsenen Kindern verglichen hatten. Sie fanden heraus, dass sich bei bilingual aufgewachsenen Kinder in den frühen Schuljahren die Sprachkompetenz und kognitiven Fähigkeiten anders entwickeln als bei einsprachigen Kindern.
Grundsätzlich geht der Spracherwerb und das Erlernen des Vokabulars bei ihnen häufig etwas langsamer von statten als bei Kindern, die nur eine Sprache lernen müssen. Insgesamt weisen sie jedoch ein tieferes Verständnis von Sprache und ihrer Struktur auf. Außerdem schnitten die Kinder in Tests besser ab, wenn es um sogenannte Exektuivfunktionen ging - Aufgaben also, wo bestimmte Informationen ausgeblendet werden müssen, um sich gezielter auf andere Aspekte konzentrieren zu können. Das gelang zweisprachigen Kindern - unabhängig von den Sprachen, die sie beherrschten - besser.
Bei verbalen Aufgaben schnitten sie allerdings nur dann besser ab, wenn die beiden Sprachen, die sie beherrschten, sich ähnlich waren. Kinder, die beispielsweise Englisch und Spanisch sprachen, hatten mehr Vorteile als Kinder, die Englisch und Chinesisch gelernt hatten.
Die ForscherInnen betonten, dass die positiven Aspekte einer zweisprachigen Erziehung in jedem Lebensalter überwiegen und empfehlen darum Eltern, Zweisprachigkeit unbedingt zu unterstützen.
Autorin / Autor: Redaktion / York University - Stand: 13. Februar 2012