Emilia und Noah weiter auf Platz 1
Die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. hat die beliebtesten Vornamen 2022 ermittelt. E, L und M sind nach wie vor beliebte Anfangsbuchstaben, Marie und Henry wieder unter den Top Ten, Hanna auf dem Rückzug
Wie viele Emilias kennt ihr? Und wieviele Noahs? Eine Menge? Kein Wunder, Diese beiden Namen stehen nun schon im zweiten Jahr auf den Topplätzen der beliebtesten Vornamen in Deutschland. Das hat die Gesellschaft für Deutsche Sprache bekannt gegeben, die bereits seit 1977 anhand von Standesamtdaten erfasst, welche Namen Eltern in Deutschland ihren Kindern am liebsten geben.
13 der 20 Topnamen beginnen mit E, M oder L
Emilia und Noah, Sophia und Matheo, Emma und Leon – die beliebtesten Erstnamen in Deutschland begleiten uns schon eine ganze Weile. Das liegt auch daran, dass viele von ihnen gängige »Trends« erfüllen - nämlich kurze und sehr kurze Namen, viele und helle Vokale wie <e> und <i>, Mädchen- und auch Jungennamen, die auf <a> auslauten, Vokale, die in unterschiedlichen Sprachsilben aufeinandertreffen – und Konsonanten wie <m>, <n> und <l>, die viel Klang erzeugen. Derzeitige Lieblingsanfangsbuchstaben: E, M und L; ganze 13 der 20 Topnamen beginnen mit einem dieser Buchstaben.
Beide Listen erweisen sich als recht beständig. Emilia und Noah verteidigen erneut ihre Spitzenposition; auch dieses Jahr ist es Matheo nicht gelungen, Noah vom Thron zu stürzen. Bei den Mädchen ist auffällig, dass Hanna auf dem Rückzug ist: Belegte der Name noch vor drei Jahren den Spitzenplatz, ist er nun auf Platz 5 abgerutscht und macht den Weg frei für Sophia, Emma und Mia, die jeweils einen Platz aufrücken. Den Platz getauscht haben zudem Lina und Mila. Bei den Jungen ist es Luca, der sich ein wenig zurückzieht und Platz schafft für Elias und Emil, die jeweils einen Rang gutmachen. Auf Platz 10 finden sich mit Marie und Henry jeweils Wiedereinsteiger; sie hatten in den vergangenen Jahren bereits mehrfach einen Rang unter den Top Ten inne. Verdrängt haben sie damit Lea – auch ein hier wiederkehrender Name – und Felix, der mehrere Jahre stabil unter den beliebtesten zehn Erstnamen vertreten war.
Emilia, Emma, Mia und Hanna, Paul, Elias, Leon und Noah auch in Österreich beliebt
Nachdem in den vergangenen Jahren vor allem Unterschiede zwischen den Regionen Nord, Süd, Ost und West innerhalb der bundesdeutschen Grenzen unter die Lupe genommen worden waren, haben die Namensammler:innen in diesem Jahr einen Blick in die deutschsprachigen Nachbarländer geworfen: In Österreich enthält die Liste der beliebtesten zehn Erstnamen jeweils vier Namen, die auch in Deutschland unter den Topnamen sind, nämlich Emilia, Emma, Mia und Hanna sowie Paul, Elias, Leon und Noah. Hier beginnen immerhin 11 von 20 Namen mit den Buchstaben E, M, L und auch N (als weiterer klangvoller Konsonant). Doch es gibt auch deutliche Unterschiede: So sind mit Valentina, Maximilian und Tobias auch längere, konsonantenreichere Namen unter den Top Ten unserer Nachbarn vertreten. Einige Namen stechen zudem dadurch hervor, dass sie bei uns nicht unter den Top 30 zu finden sind. So belegen hierzulande die Namen Laura und Valentina die Plätze 40 bzw. 67, bei den Jungen liegt Tobias noch weiter hinten auf Platz 158.
Auch in der Deutschschweiz: Klang und Kürze gefragt
Die Topliste der Deutschschweiz zeigt deutlicher noch als die deutsche Liste, welcher Trend – nämlich jener zu Klang und Kürze – bei der Namensvergabe gerade vorherrscht: Ganze 18 von 20 Namen beginnen mit den Buchstaben E, M, L und N, und zumindest bei den Mädchen setzen sich alle zehn Namen aus den Vokalen <a>, <e> und <i> sowie den Konsonanten <m>, <n> und <l> zusammen. Beliebt sind dabei jedoch auch Namen, die in Deutschland weniger häufig anzutreffen sind. Zwar beinhalten sowohl die Top Ten der Mädchen als auch der Jungen in der Schweiz jeweils fünf Namen, die auch in Deutschland zu den beliebtesten Namen gehören – Mia, Emilia, Emma, Lina und Mila sowie Noah, Matteo, Luca, Leon und Elias –, doch mehr noch als in Österreich belegen die übrigen Namen bei uns Ränge jenseits der Top 30. Das sind bei den Mädchen Elena (Platz 50), Alina (53), Elin (154) und Malea (70), bei den Jungen Nino (186) und Leano (89).
Nun liegt die Vermutung nah, dass die deutsche Liste aus der Region Süd der österreichischen und schweizerischen Liste etwas näher ist als die gesamtdeutsche Liste. Und in der Tat: Zumindest für Österreich ist dies der Fall. So stimmen jeweils sieben von zehn Namen der österreichischen Liste mit der süddeutschen Liste überein. In der Schweiz sind es hingegen weniger: Nur vier Mädchen- bzw. fünf Jungennamen finden sich auch auf der süddeutschen Liste.
Top Ten Mädchennamen
- Emilia
- Sophia/Sofia
- Emma
- Mia
- Hannah/Hanna
- Lina
- Mila
- Ella
Top Ten Jungennamen
- Noah
- Matt(h)eo/Mat(h)eo
- Leon
- Finn
- Paul
- Elias
- Emil
- Luca/Luka
Quelle:
Autorin / Autor: Pressemitteilung / Redaktion - Stand: 9. Mai 2023