Born to be a Faulpelz
Sind fehlende Gene schuld an körperlicher Trägheit?
Es fällt euch schwer, euren trägen Körper von der Couch zu hieven, während eure fitte Freundin über Stock und Stein springt wie ein junges Reh? Ihr wünscht euch schon nach 10 Minuten Waldlauf, ihr wärt bloß nie aufgestanden? Ihr seid durch und durch Faulpelz? Dann habt ihr jetzt eine hervorragende Ausrede, die ihr euren sportlich aktiven Mitmenschen entgegenhalten könnt: Euch fehlen die entscheidenden Gene.
WissenschaftlerInnen der McMaster-University haben nämlich am Beispiel von Mäusen herausgefunden, dass bestimmte Erbanlagen dafür verantwortlich sind, ob kleine Nager bewegungshungrig oder faul sind. Normalerweise sind Mäuse echte Flitzer, die gerne und viel rennen. Die Forscher um Gregory Steinberg verglichen nun das Verhalten solcher normaler, bewegungsfreudiger Mäuse mit solchen, bei denen zwei Gene ausgeschaltet wurden. Die betroffenen Gene sind für die Bildung eines Enzyms namens AMPK verantwortlich, das unter anderem für die Bildung von Mitochondrien in den Muskeln sorgt. Mitochondrien sind sozusagen die Mini-Kraftwerke der Muskeln. Fehlen besagte Gene, gibt es weniger Mitochiondrien. Die Muskeln machen dann schneller schlapp, und den Mäusen fällt körperliche Anstrengung grundsätzlich schwerer.
Die Forscher glauben, dass es beim Menschen einen ähnlichen Mechanismus gibt und manche Menschen darum aufgrund ihrer genetischen Vorbelastung eher dazu neigen, als ewige Faulpelze auf dem Sofa zu enden. Als Ausrede wollen die Forscher das allerdings nicht gelten lassen. Denn auch mangelnde Bewegung lässt die Zahl der Mitochondrien schrumpfen, so dass die Muskeln schlechter versorgt sind und es umso schwerer wird, überhaupt in die Puschen zu kommen.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. September 2011