The Lies We Hide (Brouwen Dynasty 1)
Autorin: Kate Corell
„Niemals mehr will ich etwas mit dieser Familie und diesem blöden Gin zu tun haben“. Das dachte sich Leenard Brouwer, als er nach seiner Schulzeit endlich seiner nervenaufreibenden Familie und ihrer Gin-Dynastie in der niederländischen Provinz den Rücken kehren konnte und nach London floh. Doch nach einigen Jahren kommt alles anders. Nach einem Unglück muss Leenard zurück und in der Firma erwarten ihn nicht nur seine aufgelöste Familie, sondern auch zahlreiche Geheimnisse und seine erste große Liebe.
So beginnt der Roman „The lies we hide“. Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie rund um eine prestigeträchtige Gin-Marke. Die drei Bücher bauen aufeinander auf und sind nicht unabhängig voneinander lesbar. Sie entstammen der Feder der deutschen Autorin Kate Correll.
Das farbenfrohe und aufregende Cover deutet bereits an, dass es in dem Buch im wahrsten Sinne des Wortes drunter und drüber gehen wird. Denn „The lies we hide“ enthält nicht nur Romantik, sondern auch Spannung und jede Menge Drama. Das Setting in den Niederlanden und der Handlungsstrang, bei dem sich die Geschichte um eine Gin-Dynastie dreht, ist dabei mal etwas anderes und bietet definitiv viel Potenzial. Die Handlung lebt von zahlreichen Rückblenden. Diese ermöglichen den Leser:innen emotionale Einblicke sowohl in die jeweiligen Familiengeschichten von Leenard und Nika, als auch in ihre gemeinsame Geschichte, die sich bereits seit Schulzeiten entwickelte. Besonders hervorzuheben ist zudem der lebhafte Schreibstil von Kate Correll, welcher die Leser:innen auch immer mal wieder zum Lächeln bringt. Flüssig lesbar und nahbar wird die Handlung zudem durch zahlreiche Dialoge, sodass das Buch trotz seiner recht hohen Seitenanzahl von 416 Seiten nicht langatmig wird.
Um die Gefühle und Entscheidungen von Leenard und Nika noch etwas authentischer nachempfinden zu können, wären Einblicke in ihre Gedanken an der ein oder anderen Stelle allerdings noch wünschenswert gewesen. So hätte auch die jeweilige emotionale Tiefe vor den einzelnen Aussprachesituationen noch etwas intensiver sein können. Dennoch erleben die Leser:innen mit den beiden Protagonisten und den vielen Nebencharakteren eine Achterbahn der Gefühle, wobei viele Situationen alltagsnah sind und man als Leser:in bemerkt, dass es manchmal auch besser sein kann, die eigenen Interessen hinter dem Gemeinwohl zurückzustellen. Zentrale Themen sind dabei neben Vergebung auch Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz. In der Welt rund um die Familie von Leenard ist dabei nicht alles so, wie es scheint, sondern alle tragen ihre eigenen, tief verwurzelten Geheimnisse mit sich. Diese Geheimnisse kommen nach und nach auf teils schockierende Art und Weise ans Licht.
Ihre Einzigartigkeit erhält die Geschichte neben den besonderen Charakteren und dem ungewöhnlichen Setting auch durch die vielen Informationen über Gin inklusive der ein oder anderen Rezeptidee. Eingerahmt wird dies mit Namen von Drinks als Titel der einzelnen Kapitel.
Die Geschichte ist mitreißend und an der ein oder anderen Stelle auch ziemlich aufwühlend und man wünscht sich als Leser:in, dass endlich alles etwas besser wird. Am Ende lässt „The lies we hide“ aber viele Familiengeheimnisse noch offen und auch zwischen Leewerd, Nika und den Nebencharakteren ist noch vieles unausgesprochen, sodass das Buch schließlich mit einem überraschenden Cliffhanger endet, was es aber nicht weniger lesenswert macht. Insgesamt ist „The lies we hide“ eine gute Mischung aus Spannung und Romantik. Empfehlenswert ist die Geschichte von Leenard und Nika für alle, die gerne Second-Chance-Bücher und Geschichten mit verwobenen Familienverhältnissen lesen.
Erschienen bei Carlsen
Autorin / Autor: Leonie M. - Stand: 12. Februar 2025