Buddha-Boy

Autor: Jordan Sonnenblick

Buchcover Buddha-Boy

Der adoptierte Chinese San Lee lebt nie lange an einem Ort. Zu verdanken hat er das seinem Adoptiv-Vater, einem notorischen Betrüger, der immer dann mit seiner Frau und San umgezogen ist, bevor seine Lügen aufgedeckt wurden. Nun leben San und seine Adoptiv-Mutter in Pennsylvania und sein Vater sitzt im Gefängnis. Der Junge ist sich sicher, bald ziehen sie zum gefühlten hundertsten Mal um: Es ist also wieder an der Zeit, sich eine neue Identität zuzulegen. In Kaliforien war er ein Skater, in Alabama ein Bibelfreak…und hier?

Die Hamburger dufteten herrlich. Ich konnte es kaum erwarten, einen riesigen, saftigen, nach Holzkohle riechenden Happen abzubeißen. (…) Woodys Wangen nahmen ein reizvolles Rötlichrosa an. „Nein. Ich meine – San isst kein Fleisch. Er ist Buddhist und deshalb Vegetarier, wissen Sie?“

Hier ist er ein Buddhist, der alles über Zen weiß. Das nehmen ihm auch fast alle ab, und so liest er weiterhin fleißig Bücher aus der Bücherei, um sich zu informieren. Und natürlich, um das süße, Gitarre spielende Mädchen aus seinem Sozialkunde-Unterricht zu beeindrucken. Sie heißt Emily, will aber Woody genannt werden, weil ihre verschwundene Mutter Sänger Woody Guthrie liebte. Wegen eines Projektes in Sozialkunde, bei dem sich die Schüler einen Aspekt einer religiösen Tradition des Fernen Ostens aussuchen müssen, arbeitet er mit Woody über Zen. Basketball-Niete San trainiert einige Zeit später zusammen mit Woody einige Anfänger (Anfängergeist im Zen) und die beiden helfen einmal wöchentlich in der örtlichen Suppenküche aus (Aspekt des Mitgefühls). Dabei kommen sich der falsche Buddhist und die süße Woody näher. Allerdings ist es für San schwieriger als gedacht, den Buddha-Boy überzeugend zu spielen.

Der Tausendfüßler saß jetzt auf der Tasche des einen Mädchens. Das Gekreische ging wieder los und Woody schrie: „San! Tu was!“
Ich brüllte: „ICH? Ich kann das Ding nicht töten!“
Sie sah mich an, als ob ich ein Märchenprinz wäre. „Ach, ich weiß, San. Deine buddhistische Ehrfurcht vor allem Lebenden, stimmt’s?“
'Nein', dachte ich, 'mein feiger Ekel vor giftigen Biestern mit zu vielen Beinen.' „Mmm, stimmt.“


Irgendwann platzt die Bombe, und die ganze Schule erfährt, dass San kein Buddhist ist und Zen nur als Spaß angesehen hat. Woody will nicht mehr mit San reden…

Dieses Buch finde ich einfach toll! Es ist unglaublich lustig geschrieben und kein Buch wie jedes andere. Ich finde die Protagonisten San und Emily wunderbar und charakterstark. Es ist wirklich witzig, zu wissen, dass San den Buddhisten nur spielt und alle ihm das abnehmen. Interessant sind auch die Begegnungen zwischen Personen, die den fleischessenden Insekten-Feind San kennen (z.B. seine Mutter), und denen, die nur vom Buddha-Boy San wissen (z.B. Woody).

*Fazit:* Lesen!

*Erschienen im: Carlsen Verlag*

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Autorin / Autor: Annika - Stand: 30. Juli 2012