Neues Jahr, neuer Schwung!? Oder schleppt ihr noch die Erschöpfung aus dem alten Jahr mit euch herum und fragt euch, ob das nur Müdigkeit ist oder schon ein Burnout?
Professor Gordon Parker, Gründer des australischen Black Dog Institute, ist Experte für psychische Gesundheit und Stimmungsstörungen und hat das Phänomen Burnout mehrere Jahre lang genau untersucht. In seinen Forschungsergebnissen hebt er einige der Warnzeichen für Burnout hervor. Dazu gehört zum Beispiel die Erkenntnis, dass Menschen, die zu Perfektionismus neigen, aufgrund ihrer eigenen "unerbittlichen Standards" eher in ein Burnout abgleiten können als andere.

Was ist Burnout?

Angesichts der Sorgen, die mit Kriegen, Pandemien, Inflation und anderen Stressfaktoren im Leben einhergehen, fühlen sich viele Menschen am Ende ihrer Kräfte. Sammeln sich solche langanhaltenden Stressphasen an, führt das bei manchen Menschen zu einem Burnout. Im Gegensatz zu normaler Müdigkeit zeigen sich bei Burnout-Symptomen nach Ansicht der Expert:innen zusätzlich Symptome wie ständige Erschöpfung, emotionale Gefühllosigkeit und Verwirrtheitszustände.

Während herkömmliche Instrumente zur Diagnose von Burnout sich bisher meist auf arbeitsbedingten Stress konzentrieren, weist Parker darauf hin, dass die Auswirkungen viel umfassender sind und es nicht nur um extreme Müdigkeit geht. "Menschen, die mit Burnout zu kämpfen haben, leiden auch unter kognitiven Störungen, die manchmal auch als 'Gehirnnebel' bezeichnet werden". Außerdem käme es auch dazu, dass sich viele von Familie und Freund:innen abwenden und zur typischerweise festgestellten verminderten Leistung bei der Arbeit und bei Aufgaben im Haushalt.

Wer ist am ehesten von Burnout betroffen?

Burnout ist vor allem am Arbeitsplatz weit verbreitet - aber auch im Privatleben tritt es immer häufiger auf. Und: es gibt offenbar auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die leichter zum Burnout führen. Parker: "Menschen mit perfektionistischen Zügen sind in der Regel hervorragende Arbeitskräfte, da sie äußerst zuverlässig und gewissenhaft sind. Sie sind jedoch auch anfällig für Burnout, da sie unrealistische und unnachgiebige Maßstäbe an ihre eigene Leistung anlegen, denen sie letztlich nicht gerecht werden können."

Was kann man tun, um einem Burnout zuvorzukommen? Laut den Wissenschaftler:innen reicht es nicht, nur das Arbeitspensum zu reduzieren oder die To Do-Liste zu kürzen, sondern mal einen Blick hinter die Kulissen der eigenen Leistungsansprüche zu werfen und auch mal "Fünfe gerade" sein zu lassen. Hilfreich ist sicher auch, bei ersten Anzeichen von Burnout-Symptomen sich nicht zurückzuziehen von seinen Mitmenschen, sondern darüber zu sprechen und sich mit schönen Erlebnissen aufzumuntern.