Vorsicht Chemiekeule
ÖKO-Test warnt vor "Schönfärberei" bei "sanften" Haarfarben
Rote Mähne, schwarzer Bob, blonde Lockenpracht - mit all den tollen Haarcolorationen, wie sie in der Drogerie zu haben sind, kann der natürliche Typ je nach Laune, Anlass und Geschmack ratzfatz umgestylt werden. Weil aber niemand seine Kopfhaut ständig mit aggressiven Chemikalien quälen will, greifen viele zu Haarfarben, die sich einen "grünen" Anstrich geben und einen sanften, verträglichen Färbevorgang versprechen. Verbraucher sollten sich von solchen Versprechungen aber nicht täuschen lassen. Denn die vermeintlich sanften Farben sind häufig - genau wie die herkömmlichen Colorationen - die reinsten Chemiekeulen. Das berichtet das Testmagazion ÖKO-TEST in seiner November-Ausgabe, das zum wiederholten Male verschiedene Haarfarben genauer unter die Lupe genommen hat.
Chemische Haarfarben bergen ein Risiko für eine Kontaktallergie, die ein Leben lang hält, warnt ÖKO-Test.
Das Laborergebnis enthüllt, dass alle Haarfarben problematische Färbesubstanzen enthalten. Graue Haare werden mithilfe von aromatischen Aminen abgedeckt. Einige davon haben sich als Allergen bei Friseuren und Verbrauchern erwiesen. Kontaktallergien gegenüber Haarfarben gehen mit schweren Symptomen einher wie starken Rötungen, Juckreiz und Bläschen im Gesicht, am Nacken und auf der Kopfhaut. In manchen Produkten steckt zudem das aromatische Amin p-Aminophenol, das im Verdacht steht, erbgutverändernd zu sein. Dessen Einsatz ist eigentlich in Kosmetika verboten, was aber im Einzelfall durch ein Gutachten des EU-Beratergremiums umgangen werden kann.
ÖKO-TEST rät aus diesem Grund zu Pflanzenhaarfarben, am besten Naturkosmetik. Wer auf chemische Haarfarben nicht verzichten möchte, sollte beim Färben Handschuhe tragen und das Gesicht und die Ohren mit einer Fettcreme und eventuell Watte schützen. Außerdem sollte man keinen Allergieverdachtstest, wie er auf den Verpackungen empfohlen wird, durchführen. Er kann für eine Kontaktallergie gegenüber Haarfarben sensibilisieren.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 26. Oktober 2012