Der mystische Liebesroman Chosen by death entspringt der Feder von Rebecca Humpert.

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und passt gut zur Geschichte.

Was ebenso positiv auffällt, sind die Elemente und Bezüge zur mexikanischen Kultur, zur Sprache und Religion bzw. Mythologie. Das Thema ist taktisch gut gewählt: So ist Mexiko – nicht nur durch den beliebten Film Coco von Disney – für seinen Totenkult insbesondere durch den Día de los Muertos inzwischen international bekannt. Meiner Meinung nach wird gerade die Unterwelt von der Autorin sehr eindrücklich beschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig, an einigen Stellen vielleicht etwas einfach gehalten, an anderen wiederum wirkte er auf mich ein wenig überladen.

Die Liebesbeziehung zwischen Nan und Elena wirkt recht authentisch. Nichtsdestotrotz war es für mich im Vergleich zu anderen Lektüren ehrlich gesagt nicht wirklich eine besondere, sondern eher typische Liebesgeschichte. Es gab eine typische Klimax in der Entwicklung (und, Achtung Spoiler, ein Happy End).

Insgesamt gibt es interessante Wendungen im Geschehen. Die Details in der Handlung erscheinen gut überlegt. Es treten viele Personen in der Geschichte auf, woran man sich aber gewöhnt.

Durch die Ich-Perspektive ist ein Hineinversetzen in die Protagonistin gut möglich. Was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, waren die regelmäßigen kleinen blutigen „Verstümmelungen“ der Hauptfigur als Reaktionen auf unvorhergesehene Situationen. So erschien es immer wieder als selbstverständlich, dass sich Elena in die Lippen beißt oder sich die Finger in die Hände bohrt – meines Erachtens ist dies in der Beschreibung von Gefühlen unnötig und suggeriert gerade bei jungen Leser*innen ein falsches Bild.

Zu loben ist hingegen im Buch die positive Sicht sowohl auf den Tod, aber vor allem das Leben- das wirkt erfrischend und belebend!

De facto also ein zu empfehlendes Buch über das Spiel von Liebe, Leben und Tod!


Erschienen bei Moon Notes