Das Mädchen, das aus dem Dschungel kam
Geschrieben von Marina Chapman
Gelesen von Ulrike Hübschmann
Ungekürzte Lesunng ca. 359 Min.
Marina Chapman wurde in den 1950er Jahren in Bolivien geboren. Ihr genaues Geburtsdatum kennt sie nicht. Die Namen ihrer leiblichen Eltern sind ihr unbekannt. Ihren eigenen Namen hat sie sich selbst ausgesucht. Der Grund dafür ist, dass sie als junges Mädchen aus dem Garten ihres Elternhauses entführt wurde und man sie im Dschungel ausgesetzt hat. Dort lernte sie, als Teil einer Affenfamilie zu leben. Sie lernte, sich selbst zu ernähren, den Gefahren der Wildnis zu begegnen, und mit den Affen zu kommunizieren. Als sie Jahre später Wilderer entdeckt, die ihre geliebte Affenfamilie bedrohen, offenbart sie sich ihnen, da sie schreckliche Sehnsucht nach den Menschen und nach ihrer eigenen Familie hat. Sprache und menschliches Verhalten sind ihr während ihrer Zeit im Dschungel abhanden gekommen, man behandelt sie wie ein Tier und verkauft sie schließlich an ein Bordell, in dem sie als Haussklavin arbeiten muss.
Vor allem am Anfang geht es dem jungen Mädchen dort schlecht. Sie versteht nicht, was man von ihr will, kann die einfachsten Dinge nicht erledigen, weil sie jegliche Art der Zivilisation überfordert. Mit der Zeit lernt sie jedoch, die Sprache der Menschen wieder zu verstehen, sie lernt zu arbeiten und mit den ständigen Bestrafungen umzugehen. Als sie jedoch zum ersten Mal einen der männlichen Kunden bedienen soll, läuft sie davon und stürzt sich in ein neues Leben. Diese Flucht wird nur die erste sein von vielen. Ständig ändern sich die Lebensumstände des jungen Mädchens. Sie lebt auf der Straße, wird das Hausmädchen einer kriminellen Bande und muss sich schließlich im Kloster verstecken. Und immer wieder läuft sie davon. Um Gewalt zu entkommen, Armut, oder Unfreiheit. Es scheint, als würde sie nie ihr Glück finden, bis eine Nachbarin ihr schließlich ein Flugticket in die Hand drückt...
Die Lebensgeschichte von Marina Chapmann ist unglaublich. Nicht nur unglaublich traurig, sondern auch unglaublich frustrierend und unglaublich mitreißend. Mit viel Liebe zum Detail schildert sie die Entwicklung ihres jungen Lebens, die sie ständig vor neue Herausforderungen stellen. Häufig wird deutlich, dass diese Geschichte nicht der Fantasie eines Autors oder einer Autorin entspringt, sondern genau so passiert ist. Die meist von kindlicher Naivität geprägten Schilderungen wecken Mitgefühl beim Zuhören. Durch vereinzelte Vorausdeutungen entsteht trotz einiger ereignisloser Phasen ein durchgängiger Spannungsbogen, der bis zum Ende anhält. Das macht es sehr angenehm, dem Hörbuch zuzuhören. Da Schilderungen der Gefühle Marinas einen großen Teil des Hörbuchs einnehmen, hat der Zuhörer die Möglichkeit, ihre Entscheidungen und Handlungen nachzuvollziehen.
Auch die ruhige Stimme der Sprecherin Ulrike Hübschmann trägt dazu bei, dass es sehr angenehm ist, dieser Erzählung zuzuhören. Das Hörbuch umfasst fünf CDs und hat eine Laufzeit von 359 Minuten. Es erschien im Jahr 2013 bei „Der Audio Verlag“ und basiert auf dem Originalroman „the girl with no name“ der „Mainstream Publishing Company“.
*Erschienen bei: Der >Audio< Verlag*
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Autorin / Autor: lacrima - Stand: 17. Juli 2014