Das Mädchen, das den Sturm ruft

Autorin: Lindsay Lackey
Annabelle von Sperber (Illustratorin),
Susanne Klein (Übersetzerin)

Was für ein unglaublich toller erster Roman von Lindsay Lackey, bei dem ich mich überhaupt nicht mehr losreißen konnte. Die Geschichte hat mich sehr bewegt. Ich habe das Buch so gerne gelesen und bin jetzt fast ein bisschen traurig, dass es schon vorbei ist. Aber ich hoffe auch, dass die Autorin noch viel mehr so schöne Bücher schreiben wird.
„Das Mädchen, das den Sturm ruft“ ist unter dem Titel „All the Impossible Things“ im Original 2019 in den USA erschienen und bei uns in Deutschland im Dressler Verlag im Januar 2020. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 367 Seiten. Übersetzt hat es Susanne Klein. An jedem neuen Kapitelanfang hat Annabelle von Sperber kleine Vignetten gezeichnet, die immer wunderbar zum Buch passen und die ich mir gerne ganz genau angesehen habe.

In dem Buch wird die Geschichte von Red erzählt. Sie hat schon viel in ihrem Leben erfahren und ertragen und als Leser darf man sie nun ein Stück begleiten. Man erfährt, wie schwer es ist, wenn man von einer zur anderen Pflegefamilie gereicht wird und nicht bei seiner Mutter leben darf. Red liebt ihre Mama abgöttisch, auch wenn sie irgendwann herausfindet, dass es nicht unbedingt gut für sie ist, bei ihr zu leben. Ihre Mama bleibt aber ganz klar ihre Mama und sie liebt sie unglaublich plus eins. Ist das Unmögliche für Red doch möglich? Wird sie am Ende doch noch glücklich? Und kann sie den Wind zähmen, der manchmal in ihr herrscht und den sie wohl von ihrer Mama geerbt hat? Den wütenden, den zornigen, und manchmal auch den federleichten und zarten Wind? Um das herauszufinden, müsst ihr das Buch selber lesen und ich kann sagen: „Es lohnt sich!“

Lindsay Lackey gelingt es in ihrem Buch flüssig und locker zu schreiben und sie zeigt die Gedanken, Ängste, Nöte von Red ganz toll auf. Ich konnte mich als Leserin prima in die Protagonistin hineinversetzen und gut mit ihr mitfühlen. Genauso ging es mir mit all den anderen vorkommenden Personen. Sogar Wanda, Reds leibliche Mama, konnte ich etwas verstehen, wobei ich auch von ihr und über ihre Einstellung, ihre Unverantwortlichkeit und vieles mehr entsetzt war. Sympathisch war sie mir nicht, dafür habe ich einfach zu sehr mit Red mitgefühlt.
Die Geschichte behält stets die Realität im Auge und verliert nicht die Bodenhaftung und nötige Ernsthaftigkeit und die Autorin setzt sich mit dem Thema Pflegefamilie-Pflegekind kritisch auseinander. Sie zeigt die Höhen und Tiefen auf, die Offenheiten, die Heimlichkeiten, die Sorgen, die Gedanken, die Ablehnung, die Liebe, die Schwere des Themas, die Einsamkeit, den Zorn und den Wind – einfach alles, was so dazugehört.

Fazit:
Ich empfehle das Buch absolut weiter. Ich denke, dass ich es sogar schon jetzt (Anfang Februar) auf meine Highlight-Liste 2020 setze.
Das Buch ist meiner Meinung nach geeignet für Kinder ab 12 Jahren, die gerne in die Geschichte von Red eintauchen wollen und mehr zum Thema „Pflegekind“ erfahren wollen.


*Erschienen bei Oetinger*

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Autorin / Autor: Nele - Stand: 10. Februar 2020